Seite:Geographisches Lexikon von Franken Band 5 190.jpg

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Der Eichstättische Bischoff, Konrad II, ein Edler von Pfeffenhausen, bestätigte im Jahre 1300 diese Stiftung, so wie in der Folge auch Kardinal Pileus im zweyten Jahre der Regierung Pabst Urbans VI. Allein durch die Reformation gieng der meiste Theil davon verlohren, so, daß das Kapitel ausser der Kollation der Stadtpfarrer in Spalt nur die Pfarreyen in Deulnberg, Veitsaurach und Hagsbrunn, das Suffraganeat in Eichstätt aber wegen der Probstey in Spalt die Pfarre Möning noch zu vergeben hat.

Im Jahre 1311 nahm der römische Kaiser Heinrich von Lützelburg das Chorstift mit seinen Gerechtsamen in seinen und des Reiches besondern Schutz. Im Jahre 1361 gab der Eichstättische Bischoff Berthold, ein Burggraf von Nürnberg, zu der von Berthold von Hageln in dieser Kollegiate neu gestifteten Vikarie den großen und kleinen Zehnt in Oetting bey Ingolstadt her, welchen Otto, genannt Röttner, von Niedernhaunstatt bis dahin von der Eichstättischen Kirche zu Lehen trug. Diese Vikarie bestätigte Bischoff Raban, ein Edler Schenk von Wilburgstetten, und hat solche der Probst zu vergeben.

Im Jahre 1552 verkaufte diese Kollegiate, der Neckereyen müde, ihren großen Getreide- und auch den Heuzehnt samt 2 Lehengütern und dem Pfarrlehen zu Egenhausen dem Arnold von Seckendorf zu Niedernzenn um 1600 fl. rhn. 16[#]9 wurden beyde Kollegiatstifte, deren jenes zu St. Emmeran auf 8, dieses zu St. Nikolaus auf 10 Kanonikate gestiftet war, wegen geschmälerten [376] Einkünften und andern Ursachen, mit Einwilligung der Bischöffe zu Eichstätt und Regensburg, auf immer unzertrennlich vereinbart und eines dem andern ganz einverleibt. Der Bischoff von Eichstätt trat jenem in Regensburg sein Recht ab, den Probst zu St. Emmeran, den dieser präsentirt, zu investiren; dagegen trat der Bischoff zu Regensburg jenem zu Eichstätt das Recht ab, welches ehedem der Probst hatte, die Präbenden zu vergeben; dem Probste wurden jährlich 150 fl. ausgemacht. Seitdem führt die Kollegiate in Spalt die 2 Bischöffe, Nikolaus und Emmeran, in ihrem Wappen neben einander, deren vorher jeden insbesondere seine eigene Stiftskirche geführt hat.

Im Jahre 1695 vertauschte der Eichstättische Bischoff Johann Euchar, ein Graf Schenk von Kastell, den fürstlichen großen und kleinen Zehnt um Spalt, als zu Massenberg, Großweingarten, Igelspach, Enderndorf und Stockheim, im Brindelbach, Geyersperg, Hergerspach und Ottenkappeln, Nagelhof, Neuses und Wassermungenau gegen des Spalter Stiftes 2 Zehnten zu Binzwang und Rudolshoven, dann 2 großhandlängige, todtfällige und hauptrechtige stiftische Güter in Binzwang und Dörflein, nebst einem Höflein zu Tauberfeld.

Dermal besteht das vereinigte Kollegiatstift zu St. Emmeran und Nikolaus in Spalt aus 2 Pröbsten, deren einer zu St. Nikolaus jedesmal der Eichstättische Weyhbischoff, der andere zu St. Emmeran aber ein Domherr zu Regensburg ist, aus einem Dekan, Senior und noch

Empfohlene Zitierweise:
: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1802, Seite Band 5, Spalten 375-376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographisches_Lexikon_von_Franken_Band_5_190.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)