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vier Kanonikern, wovon einer zugleich Stadtpfarrer ist, dann 2 Vikarien. Das Stift hat einen eigenen Amtmann, der zugleich fürstlicher Steuereinnehmer und Oberhochstiftsadvokat ist, einen Choralisten, lateinischen Schullehrer etc., auch in der Dechaney ein ganz ordentliches Archiv.

Spalt, das fürstliche Steueramt des dortigen Kollegiatstifts. Es erstreckt sich auf 63 Unterthanen, welche in 23 Orten zerstreut und worunter 3 Pfarr- 2 Filialkirchdörfer und ein Dorf ohne Kirche, dann 17 Weiler sind.

Es sind dieses stiftische Unterthanen, von welchen die Kollegiate die Steuer durch ihren Stiftsamtmann, als Steuerkassier, einbringt und zum Hofkriegszahlamte einschickt.

Dieser Stiftsamtmann und fürstliche Steuereinnehmer ist zugleich auch Oberhochstiftsadvokat, so wie jener in Herrieden, damit die Unterthanen wegen weiter Entfernung von der Residenzstadt einen Advokaten in der Nähe und nicht nöthig haben, wegen jeder Bittschrift bis nach Eichstätt zu gehen.

Sparbrod, ein nach Gersfeld im Buchischen Quartier eingepfarrtes Dorf, das einen Schultheissen hat.

Spardorf, Dorf, eine Stunde von Neunkirchen. Es zählt meistens ritterschaftliche, einige Bayreuthische und 4 Bambergische Unterthanen. Letztere waren von jeher mit Rauch, Schanz und Steuer, mit Reisfolge, Musterung und der Landeshoheit dem Bambergischen Amte Neunkirchen ganz zugethan. Aber seit dem Regierungsantritte des Königs von Preussen in den beyden Fürstenthümern Ansbach und Bayreuth [378] wird die Landeshoheit nach dem dort eingeführten Grundsatze, daß die Landeshoheit so weit als die Zent sich erstrecke, von Seite Bayreuths in Anspruch genommen, weil der Ort in Bayreuthischer Zent liegt. Den Zehnten daselbst bezieht ein zeitlicher Oberamtmann zu Marlofstein.

Sparneck, ehemaliges Bayreuthisches Oberamt, Marktflecken und Schloß, 5 Stunden von Hof entfernt. Es war der Sitz des Kasten- und Richterbeamten, eines Steuer- und Acciseinnehmers und eines herrschaftlichen Wildmeisters. Es ist hier eine Kirche, Pfarre und Schulhaus.

Der Markt hat 103 Häuser, darunter 2 Mühlen und 576 Einwohner sind. Die Bürgerschaft hat die Braugerechtigkeit und vertreibt jährlich an 450 Eymer Bier.

Sparnecker bey Stein, ehemals ein beträchtliches Schloß, das die Burggrafen 1495 erkauften.

Sparsdorf, vermischtes Dorf an der Schwabach bey Erlang, darinn die Unterthanen Bayreuthisch, Bambergisch, Nürnbergisch und Staufenbergisch sind.

Specken, einzeln liegender Gasthof zwischen den Würzburgischen Landstädtchen Ebern und Königshofen an der Baunachsstraße. Er steuert zum Ritterorte Baunach.

Speckerszell, s. Zell an der Speck.

Speckfeld, altes sehr hohes Bergschloß, das Stammhaus der ehemaligen Herren von Speckfeld, eine halbe Stunde von Markteinersheim. Mit dem Absterben Graf Vollrahts II zu Limpurg-Speckfeld fiel es als erledigtes Mannlehn an Würzburg und Bamberg heim.

Empfohlene Zitierweise:
: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1802, Seite Band 5, Spalten 377-378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographisches_Lexikon_von_Franken_Band_5_191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)