Seite:Georg Büchner - Franzos-Werkausgabe 196.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Andres. Franz, Du kommst ins Lazareth. Du mußt Schnaps trinken und Pulver drin, das tödt’ das Fieber.

Wozzeck. Ja, Andres, wenn der Schreiner die Hobelspäne sammelt, da weiß Niemand, wer seinen Kopf darauf legen wird.




Waldweg am Teich.
(Es dunkelt.)
Wozzeck. Marie.

Marie. Dort links geht’s in die Stadt. S’ist noch weit. Komm schneller.

Wozzeck. Du sollst da bleiben, Marie. Komm, setz’ Dich.

Marie. Aber ich muß fort.

Wozzeck. Komm. (Sie setzen sich.) Bist weit gegangen, Marie. Sollst dir die Füße nicht mehr wund laufen. S’ist still hier! Und so dunkel. — Weißt noch, Marie, wie lang es jetzt ist, daß wir uns kennen?

Marie. Zu Pfingsten drei Jahr.

Wozzeck. Und was meinst, wie lang es noch dauern wird?

Marie (springt auf). Ich muß fort.

Wozzeck. Fürchst dich, Marie? Und bist doch fromm? (lacht) Und gut! Und treu! (Zieht sie wieder auf den Sitz.) Fürchst dich? — Was du für süße Lippen hast, Marie! (küßt sie.) Den Himmel gäb’ ich drum und die Seligkeit,

Empfohlene Zitierweise:
Georg Büchner: Wozzeck. Frankfurt am Main, 1879, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_B%C3%BCchner_-_Franzos-Werkausgabe_196.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)