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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3

Die Quelle hat der Kurfürst Emmerich Joseph fassen und mit einer schönen Laube versehen lassen, die von ihm den Namen Emmerichsruhe erhalten hat, dermalen aber wieder verfallen ist. Mombach ist mit Mauern und Thoren umgeben und von seinem hohen Alter zeugen römische Steine, die allda gefunden worden[1].

Der Ort Mombach mit der obern Hattenmühle war ein Mannlehen des Erzstifts Mainz, welches ein Giselbert von Selnhofen, genannt Grozze (Grose), zu Lehen getragen hat. Da es nach seinem Tode dem Erzstift heimgefallen, so hatte es der Erzbischof Heinrich III. mit Bewilligung des Domkapitels einem Edelknecht mit Namen Arnold, genannt Unbescheiden von Lechenich, seinem Diener, wieder auf seine Lebenszeit durch eine Urkunde vom Dienstag nach Marienhimmelfahrtstag, den 15. August 1341, in Lehen gegeben[2], aber auch schon am 10. Jan. 1342 in der Form eines Testaments verordnet[3], daß dieses Lehen nach des Arnold’s Tod dem mainzer Domkapitel für ewige Zeiten soll überlassen bleiben, unter der Verbindlichkeit, daß jährlich in der Domkirche am nächsten Tag nach Katharinentag ein hohes Amt vom heiligen Geist gesungen und als Jahrgedächtniß für ihn zu ewigen Zeiten abgehalten und sämmtliche Einkünfte von Mombach unter die bei diesem Jahrgedächtniß gegenwärtigen Prälaten, Chorherren und Vikarien als eine Präsenz in gleiche Theile vertheilt


  1. Huttig collect. antiq. Mog. Lipsius Inscript. Antiq. Fuchs Gesch. von Mainz. I. 1.
  2. Ungedruckt und eine Abschrift in meinen Händen.
  3. In Gudenus Cod. dipl. III. 321. Joannis rer. Mog. II. 658–1018.
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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 461. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_461.jpg&oldid=- (Version vom 28.11.2016)