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Der geschickte und Vor andern fleissige Herr Professor Weishaupt muss doch allerley Fatalitäten erfahren. Vorgestern habe Herr Procurator und interims Verwalter im Albertinischen Collegio heimgesucht und unter andern befragt. Ob, da nunmehr die Besoldungen hier angewiesen wären, Herr Professor Weishaupt sein Quartal schon erhalten…

(Ickstatt erhält die Auskunft: nein, denn es sei zweifelhaft, welche Kasse auszuzahlen habe, ob die Universitätskasse oder das Albertinum, ein jesuitisches Seminar, dessen Einkünfte nach Aufhebung des Jesuitenordens für Universitätsausgaben benutzt wurden. Aus diesen Einnahmen wurden die Exjesuitischen Professoren möglichst zuerst befriedigt.)… Ebenso kombt Hr. Professor theolog. Moraly. Schmitt Zu mir und referrirt mir dass dem Vernehmen nach die Pensionisten und Exjesuiter Professores ihre Gebür sämmtlich erhalten, aber Schollinger und andere Professores noch nichts empfangen. So ist des Complotirens kein Ende. Jene suchen auf alle Art die Einkünfte des Albertini Vorzüglich auf ihre Rente zu verwenden, Sie stecken sich alle hinter die Grafen Praysing, diese müssen die halbe Stadt mit Verunglimpfung der Weldlich und einige geistlichen Professores ausposaunen, den Titl. Professor Weishaupt streuen sie als einen Freygeist aus, weil er über den Rautenstrauch liesst, wider Professor Schmitt streuen sie allerlei Historikas ins publicum. Mich getrauen sie öffentlich nicht anzutasten, heimlich aber wünschen Sie mich gewiss zum Teufel. – – –


Dieser Brief enthält in der Nachschrift:


Stolz und die Viele Umtriebe, die man dem Hr. Professor Weishaupt erweiset, haben ihn bewogen Selbst auf einige Tage nachher München zu reissen. Euer Excellenz haben die gute und Protegiren den bessten Von allen unsern Professoren und befördern ihn Vergnügt wieder herunter.


Diese angedeutete Reise nach München hat Weishaupt unternommen und zwar muss der Erfolg derselben ihn mit Lori auf bedeutend intimeren Fuss gestellt haben, weil seine weiteren Briefe an diesen einen vertraulicheren Charakter nunmehr aufweisen und rückhaltlos die Schäden der Universität aufdecken. – Weiterhin ist diese Reise nach München für

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_034.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)