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haben, noch mich von einer Gewalttätigkeit meines Temperaments hinreissen lassen!!

Und nun diesem Allmächtigen zum ewigen Danke, stehet unter so vielen Stürmen, unter so vielen Tausenden, die jetzt die Maurerei in ignorantia zu schmähen wieder Mut haben, unser heiliger Orden wieder aufrecht und auch die Verleumdung nährt sich an keinem unsrer Brdr. Wir gehen zwar still, aber mit mutiger Stirn unter den gefallenen After-Brdrn. herum, gehorchen des guten Beispiels wegen den Befehlen unsers Souveräns und halten jetzt keine Versammlungen, sind aber seiner Gnade versichert.

Etnien non est abbreviata manus Domini Dei omnipotentis. Was ich gewagt habe, noch wage und wagen werde, ermessen Euer, wenn Ihnen Leute und Lokale bekannt sind. Allein spes non constandit etc. und sollte ich auch einst oder bald als ein Opfer fallen, jenseits erwartet mich ein Grad, der hinieden nicht zu erreichen ist.«


Dieser Brief lässt nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig und gibt die Fäden genau an, die gesponnen wurden, um die Anhänger der Aufklärung zu vernichten. Um nachzuweisen, dass diese Fäden schon sehr früh gesponnen wurden, schalten wir hier noch einen Bericht des herzogl. zweibrückischen Residenten in Berlin ein, des Dr. Johann Carl Oelrichs, den derselbe im Interesse des Herzogs Carl II. aus Berlin einsandte. In diesem Bericht vom 12. Juni 1786 heisst es:


»Seit ein paar Jahren ist hier, sowie an anderen Orten in und ausser Teutschland, fürnehmlich in der Schweitz eine Gesellschaft von hohen und geringen Personen zur Beförderung einer Lehre und wahren Gottseligkeit entstanden, dazu auch der verstorbene Gesandte Herr von Pfeil gehört hat, welcher verschiedene geistreiche Schriften herausgegeben und solche einem hiesigen gewesenen Kaufmann Apitsch, welcher nebst dem Oberconsistorialrat Silberschlag Häupter dieser Gesellschaft sind, zugeschickt, um sie an den Prinzen von Preussen, K. H gelangen zu lassen, und wie man sagt Höchstderoselben auch zum Beytritt in die Gesellschaft einzuladen. Man glaubt aber nicht, dass sie sich darauf eingelassen, wenigstens ist es aus der Antwort des Herrn Apitsch nicht zu ersehen, sie lautet also:

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)