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meine Aufwartungen mache. Ich empfehle Ihnen die versprochene Einsendung der Cassa Gelder an meinen Vater, weil bereits meine Anweisungen und die altforderungen dringend werden. Aus Graubünden habe ich Briefe, dass dort alles gesund und sich mein Freund unendlich freut, weil ich die Gegend von Sandersdorf in meinen Aufenthalt regulirt habe; mündlich seiner Zeit das Nähere. Leben Sie indessen recht wohl und empfehlen uns Ihrer Frau. Kann sie mir auf diesen Brief antworten, so schicken sie diese nicht über München, sondern Directe durch ein Couvert an meinen Schwager anhiero unter meiner Adresse durch die Post zu Ingolstadt.

Der Ihrige.


Dieser Brief, jetzt im Bayrischen Staats-Archiv, wurde unterschlagen, ebenso wie ein zweiter, den Chalgrin, der entgegengesetzt von Montezan Gegner der Illuminaten war, in seinem Bericht nach Paris vom 7. Mai 1787, angibt. Es heisst da in Übersetzung:


»Ich habe die Ehre Monseigneur in meiner Depesche Ihnen über das Betragen und Stellung des Herrn Zwack zu sprechen. Dieses Individuum, welches noch immer keine Ruhe giebt, hat es gewagt einen neuen Brief hierher zu schreiben. Derselbe war an einen Landshuter Privatmann gerichtet. Herr Zwack führt darin an, dass er um die Gunst des Herzogs von Zweybrücken sich beworben und da seiner Ansicht nach der Churfürst nicht mehr lange leben könne,[1] würde er bald wieder in Bayern erscheinen und würde durch die Gnade des Herzogs in seine alten Ämter und Würden wieder eingesetzt. Diesen Brief, den die Regierung unterschlagen hatte, bekam der Churfürst zu gleicher Zeit mit einem andern Brief zu lesen, worin er Kenntniss bekommt von einem andern seiner Unterthanen, des Herrn Baron von Montgelas.« — — —


Das Original dieses unterschlagenen Briefes ist vorhanden und sandte die Herzogin Maria Anna eine Abschrift desselben an Herrn v. Hohenfels nach Zweibrücken mit heftigen Ausfällen gegen Zwackh, um ihn dort unmöglich zu machen. Sie sagt: »Monsieur je vous joins ici la copie d'une lettre de ce vilain


  1. Diese Worte stehen nicht im Briefe Zwackhs, er spricht auch dort nur vom — Successionsfall, ohne das wann zu berühren.
Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_274.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)