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das Geld würde ihm geschickt; ein zweiter Brief wurde an Sonnenfels in Wien gerichtet, des Inhalts, der Ländertausch sei in Preussen kund, dass man den König als contradictor mutmasse und deswegen in Wien sehr behutsam sein müsse.[1]

Von dieser Zeit gefiel es ihm angeblich nicht mehr im Orden, er besuchte weder Logen noch Illuminatenversammlungen, versagte den Beitrag, bis man ihm mit Suspension drohte. Jetzt begehrte er seine Entlassung, die ihm endlich nach vielen angeblichen Versuchen, ihn zurückzuhalten, gegeben wurde. Er sagt dann weiter über das System des Illuminatenordens: es besteht kürzlich darin, so viel Glieder anzuwerben, und zwar in allen Fächern, dass ausser einem Mitglied von ihnen keiner zu einträglichen und Ehrenstellen kommt, mittels der angeworbenen Medicarum (Ärzte) und Apotheker auch jene aus dem Weg zu räumen, welche diesen Absichten hinderlich sind, mittels der angeworbenen Geistlichkeit denen Leuten glauben zu machen, dass nur dieses Laster und Tugend sei, was sie Laster und Tugend nennen. (!?)

Durch die angeworbenen Domherrn Bischöfe (!?) zu machen, die in quemcumque casum mit ihren votis eine ihnen beliebige Reichsveränderung verursachen und dass also unter einem nur den Namen tragenden Oberhaupt nur ihre Absichten in Erfüllung gebracht und all übrige, so sich nicht zu ihnen schlagen, oder von ihnen aus Geld, Vernunft oder Freundemangel verworfen werden, kriechen müssen. — —


Aus vorstehendem sieht man, dass in Mändels Einbildung strebende Menschen ungeheuer leicht zu Schurken umgewandelt werden können. Er sucht nun in unklarer Darstellung durch Behauptungen den Beweis zu ersetzen für seine Aussagen, bringt eine interessante Wechselgeschichte vor und schiesst dann wieder nachfolgenden Pfeil ab:


»Der erste Antrag welchen Serenissimo gegen Verwendung der Jesuiten Güter zum Maltheser Orden gemacht wurde, rührt von den Illuminaten her, und diesen Entwurf machte ein damaliger Jesuit-Deputations Kanzellist, Schwager des Professor Baaders, den er nicht zu nennen weiss, (?!) und Professor


  1. Was von diesen Dingen zu halten ist, wurde weitläufig bereits bewiesen.
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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_334.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)