Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S131.jpg

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sondern auch in gegenwärtigen Conjuncturen vom Königl. Kayserl. Majestät auszuwirken, daß der principal punctum ratione des allhiesigen Exercitii reformati, von welchem dermahlige Widerwärtigkeiten hauptsächlich herrühren, wiederum ad revisionem genommen, das per false narrata eingeführte reformirte Exercitium abgestellt und hierdurch aller andrer Ungelegenheit vorgebogen werdte. Diese H. H. möchten selbsten gnädg. und hochvernünftig erachten, wie nötig solches negotium wiederumb zu urgieren, damit nit aus längerer unperturbirter possession endlich von seiten der Reformirten eine praescriptio wolle allegirt werden.“

Derselbe Dechant Moll suchte noch einmal in einem Schreiben an Herrn Grafen Paul Fugger vom 1. März 1690 (Pfarrarchiv Grönenbach) die Frage der Existenzberechtigung des Exercitium calvinisticum in Grönenbach anzuregen und auch den genannten Herrn Grafen Fugger Paulus zu animieren, Hand anzulegen, daß eine nochmalige Revision des Restitutionsedikts (Lindauer und Ravensburger Signat) vom Jahre 1649 und 1650 für Grönenbach seitens des Kaisers erreicht werde. „Daß Euer Hochgräfl. Excellenz das hiesige Religionswesen und in specie die Auswürkung eines mehrmaligen kayserl. Excitatorii an die Craissausschreibendte H. H. Fürsten (titulus plenus) der denenselben ratione des exercitii reformati alhier vorlängst uffgetragenen Commission halben sich sehr eiffrig lassen angelegen sein, habe underthänig vernommen, sage auch darum schuldigsten Dank und bitte gehorsamlich, Euer Hochgräfliche Excellenz geruhen gnädig, in solchem der Cathol. religion und hiessigem Collegiatstifft sehr angelegenen Werk noch ferner, wie in dero hohem Vermögen zu sein erachtet wird, nachdrucklich zu arbeiten. Der Principalpuncten, gnädg. graf und H. (wenn mir underthänigen bericht zu erstatten gnäd. vergonnet) beruhet hierauf, ob Adolf Langhans sonst zu Viechtach in der oberen Churpfalz gewesener Calvinischer Praedicant in anno 1624 den 1. Jänner wie gegentheil bey der kayserl. subdelegation Commission zu Lindau in anno 1649 mit 17 falschen Zeugen vermeintlich erwiesen, in alhiesiger Spital Kirchen gepredigt? Wie ungegründet aber und der Wahrheit ganz zuwider gedachter Zeugen Narration und mit was für steiffen unverwörfflichen Fundamenten und Proben unsrerseits probiert wordten, erhellet handtgräuffig, augenscheinlich, hell und clar aus denen von der Churfürstl. Regierung zu Amberg, gemeinen Markt zu Viechtach erteilten und copialiter hie beygelegten Attestationen „Extract aus der sog. Anna-Meß zu Viechtach Rechnungen“ und andrenteils von ihme Langhansen teils wegen seiner