Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S186.jpg

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Abschluß:
Einnahmen 1796 fl. 9¼ kr.
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Reineinnahmen des Pfarrers 1596 fl. 9¼ kr. = 2736.— .

NB. Alle kleineren oder größeren, wie immer Namen habende Bauten werden vom Ärar bestritten. Für Holzbezug: Zeugnis des k. b. Forstamtes Ottobeuren vom 3. Juli 1812; liegt beim Ministerio des Innern zu München. Für Zehentbezug: Zeugnis des k. Kastenamtes Kempten vom 6. Juli 1812; liegt beim Ministerio des Innern zu München.

Pfarrer Eduard Hohenecker bemerkt zu den Ausführungen des Kronanwaltes vom 18. Dezember 1843, „daß ja der bayr. Staat, wenn er auch mit dem Collegiatstiftsgut auch das Pfarrgut eingesackt habe und nichts mehr herausgebe, ganz „erklecklich“ für den kath. Pfarrer in Grönenbach gesorgt habe“, folgendes mit Sarkasmus: „Mit welchem Rechte konnte man die kath. Pfarrei „zweimal“ organisieren? Es geschah das erstemal anno 1804, gemäß welcher Organisation man den parochus im ungeschmälerten Genusse seiner Einkünfte bis zum Jahre 1812 beließ. Erst in diesem Jahre ward die ungeheure Ungerechtigkeit begangen, daß man dem Pfarrer einer der schwierigst zu leitenden Gemeinden des ganzen Bistums von seinem jährlichen Einkommen zu 1596 fl. nur wieder die erbärmliche Summe von 825 fl. verabreichte und dabei noch widerrechtlich die Jahrtagsdeputate zu 177 fl. mit einrechnete. „Erklecklich“, das ist wahr, hat man für die Ausübung der Seelsorge anläßlich der Säkularisation anno 1804 und 1813 gesorgt; allein der Punkt, um den sich’s bei den Eingaben anno 1814 und 1842 an Se. Majestät um Wiederherausgabe des ehemaligen leider mitsäkularisierten Pfarrgutes Grönenbach handelte, ist mit vieler Schlauheit zu umgehen gesucht: nämlich die erkleckliche Verabreichung der Subsistenzmittel für den Pfarrer, der die Seelsorge ausübt; seit 31 Jahren (1813–1844) zog man dem Pfarrer an seinem vor Gott und der Welt rechtlich zustehenden Einkommen jährlich nur gering angeschlagen 771 fl. ab, das macht in 31 Jahren 23 901 fl.

Dafür sorgte man so „erklecklich“ für den Seelsorger, daß man ihm das alte, gegenwärtig in ganz ruinösem Zustande äußerst feuchte, ungesunde Stiftsgebäude zur Wohnung anwies; ein Gebäude, das schon vorher ziemlich vernachlässigt war, und an das man außen seit der Säkularisation keine Hand zur Ausbesserung von Schäden anlegte, so daß die durch diese Vernachlässigung noch vermehrte Feuchtigkeit des Gebäudes im Innern alle Teile anzugreifen droht und den Bewohnern ihre Gesundheit schon in Gefahr gebracht hat. Leute von 70 bis 80 Jahren Alters können sich nicht erinnern, daß man außen eine Renovation,