Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S201.jpg

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mit großem Aufwande verteidigt und hat sterbend die K. Resolution erwartet, aber nicht mehr – Gott Dank – erlebt“, werden nie in Grönenbach vergessen werden.


10. Die Pfarrkirche Grönenbach.

Die Gemeinde Grönenbach hatte, wie aus Vorstehendem sich ergibt, schon sehr frühe ein Gotteshaus. Dasselbe war, wie die Krypta der Pfarrkirche ersehen läßt, jedenfalls romanisch. Die erste Konsekration erfolgte am 27. Mai 1136 durch den Augsburger Bischof Walter. Am Freitag vor St. Gallus anno 1445 wurde die Pfarrkirche denuo konsekriert in Gegenwart des damaligen Herrn Pfarrers Peppel, des Benediktinerpriors Joh. Schreiber von Ottobeuren, des Hl. Geistherrn Jodokus Azenried von Memmingen, des Pfarrers (kath.) Trüchler von Woringen, des kath. Pfarrers Jordanus Henkel von Herbishofen und der zwei Kapläne Ulrich Schilling und Konrad Fischer in Grönenbach. Warum diese zweite Konsekration erfolgte, ist offene Frage; jedenfalls ist die ursprünglich romanische Kirche zugrunde gegangen und wurde über der stehen gebliebenen Krypta die Pfarrkirche im spätgotischen Stil erbaut ohne Seitenschiffe. Im Jahre 1479 wurde diese Pfarrkirche durch Ritter Ludwig von Rotenstein zur Kollegiatkirche umgewandelt, und jedenfalls damals wurden die zwei Seitenschiffe angeschlossen und deshalb diese erweiterte Pfarrkirche, nunmehr Kollegiatkirche zum dritten Male konsekriert am 5. Juli 1495 durch den damaligen Generalvikar und Suffraganbischof – damaliger Augsburger Bischof war Friedrich Graf von Zoller.

Laut Neub. Kreisarchiv wurde anno 1622 der Turm der hiesigen Pfarrkirche neu eingedekt und ebenso das Langhaus der Stifts- und Pfarrkirche; die Streitfrage war, ob der Turm mit Blatten oder Blech oder Kupfer gedeckt werden solle; man entschied sich für Kupfer. Damals war Heiligenpfleger Hans Jakob Stollenmeyr. – Ebenso liegt vor ein Verzeichnis der Ausgaben anno 1626 an Handwerksleute, Taglöhner, Fuhrlohn und um dazu notwendig gebräuchige Materialien. Oberbaumeister war Christoph Hurter aus Memmingen, Werkmeister Georg Mayer in Memmingen; ferner haben mitgewirkt: Jakob Brög, Schmied zu Ittelsburg, Hans Glatz, Schmied zu Grönenbach, Bartholomä Voiten, Nagler zu Kempten, Hans Jakob Scheufelin, Nagler in Memmingen, Balthasar Reysacher, Zimmermeister hier, Michael Rauch, Küfer allhier; Hans Metzeler, Müller allhier, hat Latten und Bretter geschnitten; Anna Hublerin lieferte Truhen Kalk aus ihrer Ziegelei in Wolgemuets, Pfarrei Probstried; Hiebeler, Maler