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an der Kirchweih in Ittelsburg 1671 3 fl., 1672 5 fl., 1673 4 fl., 1674 4 fl., 1675 4 fl., 1676 4 fl. Der hl. Kreuzweg in Ittelsburger Kapelle wurde gestiftet von der im Jahre 1779 gestorbenen Marianne Schindlerin von Streiffen, von der es im Totenbuche heißt: quae etiam ante ipsius mortem viam S. Crucis in filiali Ecclesia ad St. Leonardum in Ittelspurg tundavit. Diese Filial- und Wallfahrtskapelle ist im gotischen Stil erbaut, wurde allgemeiner Sitte gemäß, in der Rokokozeit verzopft, später wieder gotisiert. Im Jahre 1837 wurde in der Filialkapelle Ittelsburg die auf der Nordseite des Chors angebaute Sakristei abgebrochen und der Eingang zugemauert und die Teile öffentlich versteigert. Im gleichen Jahre wurde die gotische Holztäferung der Kirche im Chor und Schiff herabgerissen und die Holzteile in 5 Abteilungen mit je 6 Tafeln versteigert und dafür Gipsplatten hinaufgemacht und der Plafond erniedrigt. Ebenso sollte der Kirchturm in Ittelsburg renoviert werden und wurde die Voranschlagssumme von 32 fl. für Material und Arbeitslohn und 17 fl. 12 kr. für Hand- und Spanndienste angeschlagen; diese Arbeit am Turme unterblieb. Dagegen wurden 1837 folgende Arbeiten ausgeführt:

a) Abbruch der getäferten Holzdecke und Einsetzen von Gipsblatten 67 fl. 12 kr.
b) für Ausweißen von Chor und Schiff 07 „ 30 „
c) für Antritt aus Stein am Chor 02 „ 19 „
d) für Gerüstzeug 07 „ — „
Laut Jahresrechnung der k. Pfarrkirchenstiftung für 1837/38 84 fl. 01 kr.

Im Jahre 1842 wollte Pfarrer Becherer, dem Wohltäter 100 fl. für Herstellung zweier neuen Altarblätter (Altarbilder für die 2 Seitenaltäre) in der Filialkirche Ittelsburg in Aussicht gestellt hatten, diese zwei Altarbilder, durch den akademisch gebildeten Maler Johann Anton Unsinn aus Oberdorf – die jetzigen zwei Bilder unbefleckte Empfängnis Mariä und St. Josef – herstellen lassen, geriet aber wegen Anlage des Geldes und Vorlegung des Entwurfes mit dem damaligen Grönenbacher Landrichter, Hefner, in arge Fehde – Kunstmaler Unsinn wohnte unentgeltlich bei voller Kost und Verpflegung im hiesigen Pfarrhof während zweier voller Monate und malte während dieser Zeit diese viel und heiß umstrittenen Bilder um den Preis von 66 fl. Bezüglich der Beurteilung dieser beiden Bilder nachstehend das Urteil des Herrn Pfarrers Becherer: „Es sind zwei Altarblatter, die das