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Sprengels werden bis zur ferneren höchsten Verfügung des k. General-Kommissariats dem Adstanten Buhl zugewiesen und übergeben. 2. Die lästigen Abgaben an Getraid und Holtz, welche bisher dem Fischer Möst, in dessen Hause lange Zeit die Schuele gehalten worden ist, gereicht werden mußten, sind aufgehoben, weil kein Grund vorliegt, das wichtigste Local- und Personalhindernis des planmäßigen Unterrichts so köstlich in so drangvoller Zeit zu belohnen. 3. Da es für die Gesundheit des Lehrers so nachteilig, so mühsam, so unbequem als erniedrigend und unanständig ist, seine Kost wie ein gedungener Hirte von Haus zu Haus zu suchen und täglich 2mal des Hungers wegen nach entfernten Einöden zu wandeln und in den Schneemassen Gesundheit und Kleider zu zerstören, da ferner in einem Schulsprengel ohne Localität, ohne Dotation, ohne Apparat der Fischer Möst ebensowenig Ansprüche auf besondere Begünstigung zu machen hat als die übrigen Individuen, da endlich von gleichen Subjecten unter gleichen Verhältnissen die wirklichen Lasten auf gleiche Weise getragen werden müssen, so hat die Schule jedesmal dem Lehrer in sein Kosthaus zu folgen, d. h. nach der Kinderzahl oder sonstiger Uebereinkunft „umzugehen“. 4. Es soll gesorgt werden, daß während der Unterrichtsstunden der Lehrer und die Kinder nicht durch Weiber und kleine Kinder gestört werden (wie solches auch jetzt schon wieder in der Au der Fall ist).“

Eine weitere Bemerkung des nämlichen Distriktsschulinspektorates über den Schulsprengel Au, d. d. 25. November 1814, ist charakteristisch: „Wenn der Schulsprengel Au fortbesteht, so ist auch für diesen Fall schon ein Lehrer allergnedigst bestimmt; allein die K. Lokalschulinspektion kann sich vorstellen, daß dieser immer ein – – „Tropf“ sein werde, weil kein ganz brauchbares Subject für 12 fl. Gehalt und Bauernkost, die es im Schnee und auf entfernten Einödhöfen doppelt verdienen muß, Lust in die Au hat.“

Am 29. November 1815 wurde dann die Auersprengelschule durch das k. b. General-Kommissariat des Illerkreises in Kempten aufgelöst und entschieden: „Au und Schönau gehören fortan zur Schule Grönenbach, Brandholz und Maneberg zur Schule Gmeinschwenden ebenso Tiefenau.“ – In dieser Winkelschule Au wirkten als Lehrer: 1. Miller 1813 und 1814; 2. Buehl 1814 und 1815, dann trat zuletzt noch der Bauernsohn Engelbert Klotz auf als Privatlehrer seiner Geschwisterten 1815. –

In der Grönenbacher Hauptschule wirkten, soweit die Akten ausweisen: 1. Georgius Kiestaller, Schulmeister und Organist,