Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 140.jpg

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Link. Drunter und drüber, siehst du, du kommst zum Kehraus. Woher?

Metzler. Von Weinsberg. Da war ein Fest.

Link. Wie?

Metzler. Wir haben sie zusammengestochen, daß eine Lust war.

Link. Wen alles?

Metzler. Dietrich von Weiler tanzte vor. Der Fratz! Wir waren mit hellem wüthigem Hauf herum, und er oben auf’m Kirchthurn wollt gütlich mit uns handeln. Paff! Schoß ihn einer vor’n Kopf. Wir hinauf wie Wetter, und zum Fenster herunter mit dem Kerl.

Link. Ah!

Metzler (zu den Bauern). Ihr Hund, soll ich euch Bein machen! Wie sie zaudern und trenteln, die Esel.

Link. Brennt an! sie mögen drin braten! Fort! Fahrt zu, ihr Schlingel!

Metzler. Darnach führten wir heraus den Helfenstein, den Eltershofen, an die dreizehn von Adel, zusammen auf achtzig. Herausgeführt auf die Ebne gegen Heilbronn. Das war ein Jubiliren und ein Tumultuiren von den Unsrigen, wie die lange Reih arme reiche Sünder daherzog, einander anstarrten, und Erd’ und Himmel! Umringt waren sie ehe sie sich’s versahen, und alle mit Spießen niedergestochen.

Link. Daß ich nicht dabei war!

Metzler. Hab mein Tag so kein Gaudium gehabt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_140.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)