Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 195.jpg

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Pferd, den Raben und Räubern dem basurmanischen Kaiser aufgibt, der den rechtgläubigen Zaren zum Rätselkampf herausgefordert hatte. Aus dem Gouv. Orenburg ebd. 2, 279 nr. 185a, wo der Kaufmann es dem Weibe aufgibt, bei dem er früher übernachtet und das den Mordanschlag auf ihn gemacht hatte. Aus dem Gouv. Archangelsk bei Ončukov S. 568 nr. 284 (‘Ich setze mich auf den Vater, ritt auf der Mutter, trieb an mit der Schwester’ [diese hatten Roß, Sattel und Peitsche gegeben]. ‘Ich wusch mich weder mit Tau noch mit Wasser [Pferdeschweiß], ich trocknete mich ab weder mit Seide noch mit Linnen’ [Mähne]. ‘Ich briet die Gans nicht auf der Erde noch am Wasser [in einer Grube] und aß sie oberhalb des Waldes’ [auf einem Baumwipfel]). Aus dem Gouv. Olonetz bei Kolosov Zamětki S. 201 nr. 4 (‘Ich verjagte das Gute aus dem Guten mit dem Guten’ [Stier, Korn, Kornbüschel]. ‘Ich hob das Böse aus dem Bösen mit dem Bösen’ [Schlange, Feuer, Säbel]. ‘Wir übernachteten im Freien, wuschen uns nicht mit Wasser, wischten uns ab nicht mit Linnen’). Ähnlich aus dem Gouv. Jenisej Zap. Krasnojarsk. 1, 43 nr. 28. Ein Lied ist nach N. Th. Sumcov, Etnograf. Obozr. 22, 114. 129 in Chomjakovs Werken abgedruckt; Millien, Les chants oraux du peuple russe 1893 p. 101 ‘La soeur empoisonneuse’ und p. 152 ‘Les devinettes’. – Kleinrussisch bei Moszyńska nr. 25 (Zbiór 9, 134 ‘Er schlug, was er nicht gesehen, aß, was nicht geboren war’ [die Jungen einer im Finstern erschossenen Ziege]. ‘Ich ging und nahm die Fußtapfen mit’, wie bei Toeppen). Aus dem Gouv. Kiew bei Rudčenko 2, 179 nr. 43: ein heimkehrender Soldat schüttet den Branntwein, den ihm seine Frau reicht, auf sein Pferd; das verendet alsbald, ebenso zwei Raben, aus denen sechs Kuchen gemacht werden, und zwölf Räuber. Das Rätsel gibt der Soldat dem Kaiser auf, der auf das Nichtlösen der Rätsel die Enthauptung gesetzt hat; er köpft den Kaiser und heiratet die Kaiserin. – Weißrussisch bei Federowski 3, 106 nr. 194: um den Dummling loszuwerden, schicken die Nachbarn ihn zu der rätselratenden Zauberin und geben ihm ein vergiftetes Brot mit, daß aber nur seinem Pferde, zwei Raben und zwölf Räubern den Tod bringt. – Lettisch bei Böhm, Schwänke nr. 26, 2: ‘Brot tötete den Kläffer, der Kläffer tötete drei, drei töteten sieben; dann warf ich einen Stein; nach wem ich nicht warf, den tötete ich, nach wem ich warf, den tötete ich nicht; dem Getöteten entsprang halbfertiges Fleisch, das briet ich mit Gotteswort und verspeiste es.’ – Finnisch in Aarnes Register nr. 851. – Ungarisch bei Arany-Gyulai

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)