Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 310.jpg

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aus dem Gouv. Jelisavetpol ebd. 13, 2, 318 nr. 7 (A⁵ B C⁴ E). Aus Südsibirien bei Radloff 2, 540 ‘Kan Mergän und Ai Mergän’ (A⁵ B C⁴ D E. Hände nicht abgehauen). Ebd. 3, 372 ‘Dudar Kys’ (ein Werwolf errät des Mädchens Namen und führt sie heim; sie aber entrinnt auf ihrem ratgebenden Pferde und wird eines Helden Gattin; Briefvertauschung durch die Mutter des Werwolfs, Verstoßung und Wiederfinden. Keine abgehauenen Hände). Ebd. 4, 408 ‘Die Almosenspenderin’ (A³ B D) = Mélusine 2, 446. – Aramäisch bei Prym-Socin, Tür ’Abdîn 2, 10 nr. 2 (A⁵ B. Der Bruder verstümmelt die Heldin nicht, sondern läßt sie in einer Höhle). – Arabisch in 1001 Nacht, übers. von Henning 7, 143; vgl. Revue des trad. pop. 6, 152. 294 Mélusine 2, 309. Chauvin, Bibl. arabe 5, 138 nr. 67 ‘Les mains coupées’ (A³ B C D. Die beiden den Armen gespendeten Brote verwandeln sich in Männer, die den ins Wasser gefallenen Säugling retten und seiner Mutter die abgehauenen Hände ersetzen). – Suaheli bei Steere p. 393 ‘Blessing or property’ (A⁵ B C D E. Habsüchtiger Bruder; hilfreiche Schlange rettet Kind und gibt der Heldin die Hand wieder und einen Wunschring; sie erzählt einer Gesellschaft ihr Geschick. Zum Eingange vgl. R. Köhler 1, 519). – Somali: Folklore 15, 319 ‘The girl without legs’ (vom Priester verleumdet, B, Erzählung ihres Schicksals). – Aus Mauritius bei Baissac S. 302 nr. 24 ‘Paulin et Pauline’ (Revue des trad. pop. 3, 237).

Brasilisch bei Roméro p. 126 nr. 37 ‘A mulher e a filha bonita’ verbunden mit dem Sneewittchen-märchen (nr. 53): A⁴ B C³ D E. – Chilenisch bei Lenz, Revista de folklore chileno 3, 33 ‘La niña sin brazos’ (sieben Versionen).

Ein Gegenstück von einem Mann ohne Hände gibt Büttner Suaheli-Schriftstücke 1892 S, 116 ‘Geschichte eines Sultans, des Herrn von zehntausend Schiffen’. Ferner Knowles, Folk tales of Kashmir p. 229 ‘The unjust king and wicked goldsmith’. Einem Könige, der auf der Jagd badet, werden seine Kleider gestohlen; er findet eine kostbare Perlenschnur, aber da ein Goldschmied des benachbarten Reiches ihn des Diebstahls bezichtigt, werden ihm die Füße abgehauen; die Königin, die sich seiner angenommen, wird mit ihm weggejagt. Ihr Knabe fällt ins Wasser, da hört der fußlose Vater zwei Vögel reden, er werde, wenn er in das Wasser springe, seine beiden Füße wiederbekommen und auch den Knaben retten. Endlich findet ihn sein Wesir und führt ihn in sein Reich zurück.

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)