Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 351.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unten in nr. 54, Hans aber ein Tischtuch, Wunschtornister und Knüppelsack, die er von einer alten Hexe erhalten hat; als die Brüder nachts sein Tischtuch stehlen wollen, läßt er den Knüppel und Soldaten aufmarschieren). Aus dem Tiroler Zillertal bei Zingerle 2, 61 ‘Die vier Tücher’ (geben den vier Brüdern Geld, Essen, Allwissenheit, Unsichtbarkeit; der vierte Bruder gewinnt die entwendeten Tücher wieder). In einer mährischen Erzählung (Zs. f. dtsch. Phil. 8, 82) gewinnt Hans eine Handmühle, die Speisen hervorbringt, eine Hacke, die alles holt, und eine unsichtbar machende Kappe, ohne sie zu verlieren. In zwei Meraner Fassungen bei Zingerle 2, 84 ‘Der glückliche Schneider’ und 2, 185 ‘Der Fürpaß’ gibt ein armer Mann sein Schwein oder seine Kuh hin und erhält dafür vom König oder Händler einen Goldesel, und als der Wirt ihm den vertauscht hat, eine Henne, ein Tischlein und endlich einen Schlegel. Ähnlich eine südböhmische Fassung bei Vernaleken nr. 17 ‘Der Zaubertopf und die Zauberkugel’, wo ein Ehepaar für eine Henne, Lamm und Rind einen Topf mit Speisen, eine Kugel voll Zwerge und eine andre voll prügelnder Riesen eintauscht. In einer niederösterreichischen Variante ebd. nr. 11 ‘Der Wunschfetzen, die Goldziege, die Glutsoldaten’ und in einer oldenburgischen bei Strackerjan ² 2, 457 nr. 624 ‘Tischchen deck dich, Goldhahn, Knüppel aus dem Sack’ ist der Spender der Teufel, dem der Arme entweder auf Geheiß einer Statue oder eines reichen Bruders Fleisch überbracht hat. Nur zwei Zaubergaben erwähnt das mährische Märchen ‘Das Geschenk des Windes’ bei Vernaleken nr. 44 (Korb und Faß vom Südwinde, der des Bauern Mehl fortgeweht hat), das tirolische ‘Vom armen Bäuerlein’ bei Zingerle 2, 56 (zwei Flaschen), das schwäbische bei Meier nr. 22 ‘Fläschlein tu deine Pflicht’ (zwei Flaschen) und das Rügener bei Haas, Schnurren S. 83 nr. 75 ‘Die Zauberflaschen’. Nur eine Zaubergabe erscheint im siebenbürgischen Märchen (Kbl. f. siebenbürg. Landeskunde 1898, 60 ‘Der Hahn kräht Dukaten auf den Tisch’) als Gegengabe für das dem Teufel im Auftrage des reichen Nachbars gebrachte Fleisch.

Niederländisch bei Dykstra 2, 52 ‘Van onwijzen Jan en zijne broeders’ (Tuch, Schaf, Knüppel) und 2, 25 ‘De toovervlesch’ (zwei Flaschen). Lootens nr. 1 = Germania 14, 84 ‘Platteboontje’ (Ranke, Petrus gibt Schaf, Tisch, Knüppel). Cornelissen-Vervliet nr. 5 ‘Kluppel uit den zak’ (die Brüder). Joos, 1, 153 nr. 87 ‘Van

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_351.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)