Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 023.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Partei des Anulo setzte, nachdem sie einen blutigen Sieg errungen hatte, Reginfrid und Harald zu Königen ein. Bald nachher aber ward Reginfrid von Harald verjagt und trieb mit seiner Flotte Seeraub. Harald aber schloß mit dem Kaiser ein Bündnis. Die Geschichte der Franken verfolgt diese Ereignisse mehr ins Einzelne.

In jenen Tagen, heißt es, empfing Ebo von Reims, der zum Heile der Heiden vor Glaubenseifer erglühete, mit Halitgar [1] ein Sendamt unter den Heiden im Auftrage des Papstes Pascalis, eine Mission, die nachher unser Anscar mit Hülfe der göttlichen Gnade glücklich ausführte.

Im 33. Jahre Willerichs822. unternahm Kaiser Ludwig die Stiftung von Neu-Corbei in Sachsen und versammelte in diesem Kloster die frömmsten Mönche von ganz Frankreich. Unter diesen befand sich, wie wir lesen, als vorzüglichster unser heiligster Vater und Weiser Christi, Anscar, berühmt durch das Verdienst seines Lebenswandels und seines Wissens und dem ganzen Sachsenvolke theuer und werth.

Und zur selbigen Zeit kam Harald, der Dänenkönig, den Gotafrid’s Söhne des Reiches beraubt hatten, hülfeflehend zu Ludwig, wurde auch daraus in der christlichen Lehre unterwiesen und zu Mainz826. sammt seiner Gemahlin und seinem Bruder und einer großen Menge Dänen getauft. Der Kaiser war sein Taufpathe und gab ihm, entschlossen, ihn wieder in sein Reich einzusetzen, jenseits der Elbe ein Lehen. Dem Bruder desselben, Horuch, räumte der Kaiser einen Theil von Fresien ein, damit er den Seeräubern Widerstand leisten sollte. [Dieses Gebiet fordern noch jetzt die Dänen als ein ihnen rechtlich gebührendes zurück.] Da sich aber unter allen Lehrern des Wortes Gottes nicht leicht einer finden ließ, der mit jenen zu den Dänen ziehen wollte, wegen der barbarischen Grausamkeit, um deretwillen jenes Volk von allen gemieden wird, da erbot sich, vom Geiste Gottes,
  1. Bischof von Cambrai.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_023.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)