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Ansichten gegen einander an, alle aber verlieren sich in unsicheren Beweisführungen. Uns indeß genügt es, mit dem Propheten auszurufen: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Ps. 10, 4. 24.) Und wiederum: „Himmel und Erde ist dein (Ps. 89, 12) und du herrschest über das ungestüme Meer (Ps. 89, 10) und deine Gerichte sind wie eine große Tiefe“ (Ps 36, 7), und darum werden sie mit Recht unbegreiflich genannt. (Röm. 11, 33.)]

41. Das ist, was ich von dem Wesen der nördlichen Länder in Erfahrung gebracht habe, um es zur Ehre der Hammaburger Kirche herzusetzen, die wir mit so großen Gaben göttlicher Liebe beschenkt sehen, daß sie bereits eine unzählbare Menge von Völkern, deren Mutterkirche sie geworden ist, durch die Wirksamkeit ihrer Predigt großenteils zum Christenthume bekehrt hat, indem sie nur da erst ihrer Verkündigung des Evangelii Stillschweigen gebeut, wo die Welt ein Ende hat. Diese heilbringende Mission unter den Heiden, welche zuerst der heilige Anscar begann, ist bis auf den heutigen Tag beständig in glücklicher Zunahme fortgeschritten, bis zum Heimgange des großen Adalbert, in ungefähr einer Zeit von 240 Jahren.

42. Und siehe! jene so wilde Nation der Dänen, oder der Nordmannen, oder der Schweden, die nach den Worten des heiligen Gregorius nichts anders konnte, als auf barbarische Weise mit den Zähnen knirschen[1], hat jetzt schon längst gelernt zu Gottes Lobe ein Hallelujah anzustimmen! Siehe, jenes seeräuberische Volk, von welchem einst, wie wir lesen, alle Lande Galliens und Germaniens ganz verheert wurden, begnügt sich jetzt mit seinem eigenen Gebiete, indem es mit dem Apostel spricht: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr. 13, 14), und: „Wir glauben zu sehen

  1. Dies sagt Gregor I. in seiner Erklärung des Hiob, Buch 27, Kap. 8 von der Sprache der Britten oder Angelsachsen.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_248.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)