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Garten-Kalender.

[Ξ] PaObstgarten. An den jungen Bäumchen und Zwergbäumchen werden die unnöthigen Augen abgedrückt. Mit dem Oculiren wird fortgefahren.

PaGemüsegarten. Zu säen sind in der ersten Hälfte: Winterkohlarten, Spinat, Winterkarrotten, Herbstrüben, märkische Rüben, Wintersalat, Petersilie. Zu pflanzen sind: allerhand Kohlarten, Johannislauch, Thymian, Majoran.

PaBlumengarten. Es werden Nelken abgelegt. Es ist gut, wenn man die abgeblüheten Rosenstöcke an den Spitzen beschneidet, damit sie noch frisches Holz treiben und im künftigen Jahre desto schöner blühen.




Dem Andenken der gefallenen Kameraden.[1]

     Die Ihr Blut und Leid und Leben,
Für uns habt dahingegeben,
Tote Brüder, nun ruht aus!
Keines Schmerzes weher Schrecken
Kann aus diesem Schlaf Euch wecken;
Ruhet aus, Ihr seid zu Haus.

     Überstanden ist die Hölle
Der Granaten und Schrapnelle,
Nun schützt Mutter Erde Euch.
Durst und Hunger, Frost und Fieber,
Sturm und Regen sind vorüber.
Mutterschoß ist warm und weich.

     Aber wir, die wir hier oben
Noch im Sonnenlicht, geloben
Eins Euch in die Gruft hinein:
Nicht umsonst habt Ihr gestritten,
Nicht umsonst habt Ihr gelitten;
Eure Erben woll’n wir sein!

     Eurer schweren Arbeit Erben,
Erben selbst von Not und Sterben,
Alles geh’ von Hand zu Hand.
Erben Eures Herzens Brennen
Für das Höchste, was wir kennen –
Deutsches Volk und Vaterland!

Ostwald.

  1. Diese tief empfundenen Verse stehen auf einer Tafel am Eingang des Friedhofes eines Reserve-Feldlazaretts.




Kriegsgedanken.


     Merkwürdig ist es, wie unendlich klein und gleichgültig einem das eigene Schicksal wird, wenn man die Tausende und Abertausende von Menschen sieht, die wie wertlose Staubkörnchen hier im Kriege zusammengeweht werden.      Jetzt gibt’s Höheres als Heimat und Familie; über allem, was das Leben schön macht, steht die Pflicht!

Aus einem Kriegsbriefe 1915.

     Die besten Alliierten, so wir haben, sind unsere eigenen Truppen!