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     Außerdem werden noch besonders genannt die Gruben „Lauterbergs Glück“, „Lutter Segen“ und „Gelber Hirsch.“ Im Jahre 1737 hatte ein Kux der Kupferrose einen Wert von 40 Talern und ein Kux der Gruben Aufrichtigkeit, Freudenberg, Lauterbergs Glück, Lutter Segen und Frische Lutter einen wert von je 20 Talern.

     Während im Jahre 1760 die Gruben Kupferrose, Gelber Hirsch, Frische Lutter und die einige Zeit vor (1749) aufgenommene Grube „Luise Christiane“ im Betrieb standen, beschränkte sich der Abbau der Kupfererze im Jahre 1789 auf die Gruben Neuer Freudenberg, Neuer Lutter Segen und Luise Christiane. Die Frische Lutter wurde nur noch auf Kobalt genutzt, den man früher wenig beachtet hatte, und die Kupferrose und der Gelbe Hirsch waren eingestellt.

     Der Hauptbetrieb war in jener Zeit auf der Grube Luise Christiane im Krummen Luttertale, von der Basius berichtet:

     Die Grube Luise Christiane liegt mit der Grube Luttersegen auf ein und demselben Gange, der bis zu 9 Lachter (18 m) mächtig ist. Der Freudenberger Gang durchschneidet diesen. Die Gangart dieser Gruben ist nie fest, sondern wie Sand, den man mit Hacke und Kratze gewinnen kann. Es kommen hier nur Kupfererze vor, meistens Kupfertkiese, die nieren- und nesterweise in dieser Gangart liegen. Überraschend ist es, wenn man in diesen Gruben fährt und ganz unerwartet die blendendweißen Wände sieht, die durch die hin und wieder vorkommenden Streifen von einer schwarzen eisenhaltigen Kupferguhr noch mehr gehoben werden. Man glaubt auf den ersten Anblick in einen Salzstock versetzt zu sein.

     Die Lockerheit der Gangart verursacht es, daß die Gruben hier sehr wasserreich sind, und die Tagewasser sehr leicht durchsickern können. Die Luise Christiane als Hauptgrube hat jetzt in einer Teufe von etwas 50 Lachter (100 m) schon drei Wasser-Räder nöthig, um die Grube zu Sumpfe zu halten, und dennoch haben diese Gruben schon mehr als einmal ersoffen gelegen.“

     Im Anfange des 19. Jahrhunderts ging der Kupferbergbau in Lauterberg zurück; wegen geringer Ausbeute mußte eine Grube nach der anderen eingestellt werden, und auch der Hauptbetrieb auf der Grube „Luise Christiane“[WS 1] konnte diesem Schicksal nicht entgehen; nachdem sie eine Tiefe von 300 Meter erreicht hatte, wurde sie im Jahre 1833 eingestellt.

     Der Lauterberger Kupferbergbau hörte in der Hauptsache schon früher auf, die Gruben wurden 1824 eingestellt, worauf 1826 auch die Kupferhütte zum Stillstand kam. Im Jahre 1840 wurden aufs neue Kupfererze entdeckt, Befahrungen gehalten und Stollen-Versuche getrieben. Der Bergbau wurde wieder aufgenommen und bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts fortgeführt, bis er 1868 mit Einstellung des letzten Versuchsortes „Neue Grube“ vollständig zum Erliegen gekommen ist.

     Nach einem Beamten-Verzeichnis in der Clausthaler Oberbergamts-Bibliothek waren mit der Betriebsführung bei der Lauterberger Kupferhütte betraut:

  • von 1704–1706 Wagner, Heinrich, Georg, Hüttenschreiber und Schichtmeister;
  • von 1706–1729 Ebert, Christian ging als Hüttenraiter in Unterharzische Dineste;
  • von 1719–1751 Keydel, Johann, Ernst, verstorben.
  • von 1751–1757 Elster, August Wilhelm, Reitender Förster; wurde nach St. Andreasberg versetzt, wo er 1784 starb;
  • von 1757–1762 Walter, Johann, Adolf, Reitender Förster, wurde versetzt;
  • von 1765–1772 Trute, Johann Kaspar, Reitender Förster, wurde versetzt;
  • von 1772–1775 Walter, Georg Friedrich, Reitender Förster, wurde versetzt;
  • von 1775–1781 Hundt, Karl, Albert, Gottlieb, Förster;
  • von 1781–1797 Otto, Johann, Ernst, Friedrich, Förster
  • von 1797–? Quensell, Philipp, Förster

     Außerdem werden bei der Leitung der Kupferhütte noch folgende Hüttenwächter genannt:

  • von ?–1734 Bethe, Hieronymus, wurde pensioniert;
  • von 1735–1759 Röger, Heinrich, wurde pensioniert
  • von 1759–1769 Hoffmann, Johann, August, verstorben;
  • von 1769–1826 Hoffmann, Johann, Christian, Friedrich. Von 1769–1773 interimistisch, von 1823 an unter dem Charakter „Hüttenmeister“, verstorben am 13. Januar 1826.

     Der Hüttenwächter war die erste Stufe zum Hüttenmeister, der etwa die Funktionen eines Hütteninspektors hatte. – Reitende Förster waren unsere heutigen Oberförster. – Der Hüttenraiter war der höchste Beamte über das Hüttenwesen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Original: Luise Christiana