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Hippolyt.
Und dräuen mir Drachen

110
Mit sprühenden Rachen,

Noch bleibt mir mein Stahl!

Chor.
Kühne Wahl!

Hippolyt.
D’rum fort, den heißen Kampf zu wagen,
Wer wahrhaft liebt, kennt kein Verzagen,

115
Ich weihe mich dem Tod allein!


Chor.
O halt’ ein!

Hippolyt.
Rühren Euch der Liebe Thränen,
Kennet Ihr des Mitleids Sehnen?
Fühlet ihr mit mir mein Leid?

120
O, so theilt mein heisses Sehnen,

Wagt mit mir den kühnen Streit.

Chor.
Ja, wir wollen kühn es wagen,
Fort mit allem feigen Zagen,
Selbst zur Hölle folgen wir.

Hippolyt.

125
Ha! nun mag die Hölle dräuen,

In dem Schutze dieser Treuen,
Folg’ ich dir, Isolde, dir!

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 08. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_08.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)