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Brechen muß es, untergehen,
Und für jegliches Vergehen
Trifft dich der Verzweiflung Schmerz.


Nr. 14. Finale.


Aubri.
Führe, grause Macht der Hölle,

545
Führ’ das Opfer mir herbei,

Bring’ Lorette mir zur Stelle,
Daß aus frischer Lebensquelle
Ich mein Daseyn rasch erneu’!
Aber wenn sie ferne bliebe,

550
Sich entzöge meiner Liebe,

Wenn, von Angstgefühl gemahnt,
Meiner Neigung Quell’ sie ahnt?
Grause Macht der Hölle!
Führe sie zur Stelle,

555
Führe sie herbei, herbei!

Daß sie mein – mein eigen sey! –
Sie bebt, – sie kämpft, sie weint, – sie naht –
Bald ist erfüllt, um was ich bat –
Umsonst ist alles Widerstreben,

560
Sie kommt – und bringt mir neues Leben.


Lorette.
Es zieht mich fort, mit Macht, mit Macht,
Und gält’ es auch mein ganzes Leben,
Und gähnte hier der Hölle Schacht,
Ich kann, ich kann nicht widerstreben.

Aubri.

565
Der Abend sinkt, – mein Tag erwacht

Ich finde dich, mein süsses Leben,

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_32.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)