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Theodor Mommsen: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie Bd. 3
Quingenta milia (Hermes 3)


Dann müsste freilich die Cantria P. f. Longina, die in der Inschrift I. R. N. 1090. 1091 als Priesterin der Julia Domna begegnet, von der Gemahlin des Bassulus unterschieden werden. Auch ist nicht zu leugnen, dass dessen elegante Hendekasyllaben besser für die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts passen als für die erste Hälfte des dritten. Die Beschaffenheit des Municipalamts giebt keine Entscheidung; denn obwohl Aeclanum unter Traian von Quattuorvirn zu Duovirn übergegangen zu sein scheint, so gestatten die Altersverhältnisse auch nach jener Combination recht wohl das Duovirat des Bassulns in die Zeit Traians zu legen. Auf alle Fälle schien es der Mühe werth diese neuen Data zur chronologischen Fixirung jener merkwürdigen Inschrift nicht zurückzuhalten.

TH. MOMMSEN.


QUINGENTA MILIA.

Zu den wohlbekannten römischen Zahlzeichen füge ich das in der folgenden Inschrift an erster Stelle vorkommende hinzu, das in Deutschland kaum und in Italien wenig gekannt sein dürfte:

GAVIA · Q · F · MAXIMA/ IN · AQVAM ·/testAMENTO · DEDIT
GAVIA · Q · F · MAXIMA/ IN · AQVAM ·/testAMENTO · DEDIT

Der Stein befindet sich in Verona eingemauert in einem an der Ecke des Corso vecchio und der Via rosa belegenen Hause; gedruckt ist er bei Persico descrizione di Verona 2 (1821) p. 328. Dasselbe Zeichen wiederholt sich auf einem zweiten ungedruckten Veroneser Fragment im Hause Balladoro am Corso:

cVM · SOLo/IS
cVM · SOLo/IS

und auf einem dritten unweit Verona in Colognola in der Villa Nichesola aufbewahrten und ebenfalls von Persico a. a. O. publicirten:

ex iiS · T · F · I
ex iiS · T · F · I

Ausser auf diesen drei sämmtlich von mir gesehenen Steinen, die alle aus guter Zeit sind, ist mir dieses Zeichen nie begegnet und