Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 258.png

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die Zeit vorüber, und lange, lange Jahre hindurch blieb, trotz allen äußern Veränderungen, ein Nachschimmer jener Tage, wie ein später Sonnenstrahl, auf unserm Hause ruhen.

Unter Allen trat ihr Fernow am nächsten. Er ward ihr Freund und ihr Lehrer, ordnete ihre ungeregelten, oft mangelhaften Kenntnisse, lehrte sie die Antike verstehen, die ihr früher ganz fern lag, und gab besonders ihrem, durch den Maler Augustin technisch längst entwickelten Talent zur Malerei, die Basis der Kunstkenntnisse, welche ihr später die Herausgabe einiger in dies Fach schlagender Schriften möglich machten. Fernow war ein edler, ein völlig ausgebildeter, am Leben selbst zu großer Tüchtigkeit gereifter Mann, und wandte ihr eine sehr ernste Neigung zu. Er ist durch seine, von ihr geschriebene Biographie bekannt, was sie für ihn zu thun durch sein Leiden veranlaßt ward, aber nicht mit welcher Zartheit er Alles, was in seiner Macht stand, für sie that, ich möchte sagen, es sei von ihm aus jeder Halt und jeder Schmuck ihres spätern Lebens ausgegangen, und sein Geist habe in jeder bedeutenden Stunde desselben auf sie rückgewirkt, wie in ihrer früheren Jugend Jamesons Andenken.

Nach seinem Tode machten pecuniaire Schwierigkeiten

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_258.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)