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Ueber
Gerhard von Kügelgen und Friedrich,
in Dresden.
(Zwei Briefe, geschrieben 1810.)
Gerhard v. Kügelgen.

Es ist mir ein zugleich rührender und erhebender Anblick, in der Werktstätte ausgezeichneter Künstler zu sehen, wie sie ohne große Aufforderung und Belohnung von Außen, mit stillem, freudigem Sinne weiter strebend, in der Uebung ihrer Schöpferkraft beseligt, alle glänzenden Erdengüter leicht entbehren, ja sie nicht einmal vermissen, und den Raum um sich her mit schönen Gebilden erfüllen, die vielleicht eine dankbare Nachwelt erst dann zu würdigen wissen wird, wenn der Geist, der sie schuf, längst sich zu einer noch höheren Bestimmung aufgeschwungen hat.

Der echte Künstler scheint mir der echte Mensch zu sein, deshalb suche ich gern den Umgang mit Künstlern,

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_271.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)