Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 032.jpg

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ihnen: „fahrt nur hin, ich komme doch eher als ihr nach Haus.“ Er fuhr aber nur ein Bischen ins Holz und riß gleich zwei von den allergrößten Bäumen aus der Erde, die lud er auf den Wagen und drehte um. Wie er vor die Hucke kam, standen die andern noch da und konnten nicht durch, da sprach er: „seht ihr wohl, wärt ihr bei mir geblieben, wärt ihr eben so gerade nach Haus gekommen und hättet noch eine Stunde schlafen können.“ Er wollte nun zufahren, aber seine vier Pferde, die konnten sich nicht durcharbeiten, da spannte er sie aus, legte sie oben auf den Wagen, spannte sich selber vor, hüf! zog er alles durch und das ging so leicht, als hätt’ er Federn geladen. Wie er drüben war, sprach er zu den andern: „seht ihr wohl, ich bin eher durchgekommen als ihr“ und fuhr fort und die andern mußten stehen bleiben. In dem Hof aber nahm er einen Baum in die Hand und zeigte ihn dem Amtmann, und sagte: „ist das nicht ein schönes Klafterstück?“ Da sprach der Amtmann zu seiner Frau: „der Knecht ist gut, wenn er auch lang schläft, er ist doch eher wieder da, als die andern.“

Nun diente er dem Amtmann ein Jahr; wie das herum war und die andern Knechte ihren Lohn kriegten, sprach er, nun wär’s Zeit, er wollte auch gern seinen Lohn sich nehmen. Dem Amtmann ward aber Angst dabei, daß er die Streiche kriegen sollte und bat ihn gar zu sehr, er möchte sie

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_032.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)