Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 058.jpg

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sprach: „gewiß nun ist sie vorbei gefahren und du hast sie nicht erlöst.“ Da fielen ihm die Dinge in die Augen, die neben ihm lagen, und er las den Brief, darin geschrieben stand, wie es zugegangen war. Also machte er sich auf und ging fort und wollte nach dem goldenen Schloß von Stromberg, aber er wußte nicht, wo es lag. Nun war er schon lange in der Welt herumgegangen, da kam er in einen dunkeln Wald und ging vierzehn Tage darin fort, und konnte sich nicht herausfinden. Da ward es wieder Abend, und er war so müde, daß er sich an einen Busch legte und einschlief; am andern Tag ging er weiter und wollt’ sich am Abend wieder an einen Busch legen, da hört’ er ein Heulen und Jammern, daß er nicht einschlafen konnte. Und wie die Zeit kam, wo die Leute die Lichter anstecken, sah er eins schimmern und machte sich auf und ging ihm nach, da kam er vor ein Haus, das schien so klein, denn es stand ein großer Riese davor. Da dacht’ er bei sich: „gehst du wohl hinein oder nicht, wenn du’s thust, kommst du vielleicht um’s Leben, du willst aber doch einmal hineingehen.“ Wie er nun drauf zu ging und der Riese ihn sah, sprach er: „es ist gut, daß du kommst, ich habe doch lange nichts gegessen, jetzt will ich dich gleich zum Abendbrot verschlucken.“ „Laß das gut seyn, sprach der Mann, wenn du essen willst, so hab’ ich was bei mir.“ „Wenn das ist, sagte der Riese, so

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_058.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)