Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 074.jpg

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averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge sagd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog averst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde hare ase Flass. De beiden Süstern averst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se war grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritsch-roen Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in’t Water werpen. Wie se’n darin worpen hadden (ik glöve, et is de Weser west) da flügt ’n Vügelken in de Högte, dat sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, bist du’s?

da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up’n Lieve un makten, dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm, de Künigin hedde ’n Hund kregen, da segde de Künig: „wat Gott deiet, dat is wole dahn!“

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_074.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)