Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 079.jpg

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kränksch un ellenig woren. Da gav er de Dochter von den Water ut den Brunnen to drinken, da wor se frist un gesund. De beiden falsken Süstern woren averst verbrennt un de Dochter friggede den Prinzen.


11.
Das Wasser des Lebens.


Es war einmal ein König, der ward krank und glaubte niemand, daß er mit dem Leben davon käme. Er hatte aber drei Söhne, die waren darüber betrübt, gingen hinunter in den Schloßgarten und weinten, da begegnete ihnen ein alter Mann, der fragte sie nach ihrem Kummer. Da erzählten sie, ihr Vater wär’ so krank, daß er wohl sterben würde; es wollte ihm nichts helfen. Der Alte sprach: „ich weiß ein Mittel, das ist das Wasser des Lebens, wenn er davon trinkt, so wird er wieder gesund; es ist aber schwer zu finden.“ Da sagte der älteste: „ich will es schon finden,“ ging zum kranken König und bat ihn, er möcht’ ihm erlauben auszuziehen und das Wasser des Lebens zu suchen, das ihn allein heilen könne. „Nein, sprach der König, dabei sind zu große Gefahren, lieber will ich sterben.“ Er bat aber so lange, bis es der König zugab; der Prinz dachte auch in seinem Herzen:

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_079.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)