Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 082.jpg

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und ein Brot, das lag da. Und weiter kam er in ein Zimmer, darin war eine Prinzessin, die freute sich, als sie ihn sah, küßte ihn und sagte, er hätte sie erlöst und sollte ihr ganzes Reich haben; in einem Jahre sollt’ er kommen und die Hochzeit mit ihr feiern. Dann sagte sie ihm auch, wo der Brunnen wäre mit dem Lebenswasser, er müßte sich aber eilen und daraus schöpfen, eh’ es zwölf schlüge. Da ging er weiter und kam endlich in ein Zimmer, darin stand ein schönes frischgedecktes Bett’ und weil er müd’ war, wollt’ er sich erst ein wenig ausruhen. Also legte er sich und schlief ein, wie er aber erwachte, schlug es drei Viertel auf Zwölf. Da sprang er ganz erschrocken auf, lief zu dem Brunnen, und schöpfte sich einen Becher, der daneben stand, voll und eilte, daß er fortkam. Wie er eben zum eisernen Thor hinausging, da schlug’s zwölf, und das Thor fuhr zu, so heftig, daß es ihm noch ein Stück von der Ferse wegnahm.

Er aber war froh, daß er das Wasser des Lebens hatte und ging heimwärts und wieder an dem Zwerg vorbei. Als dieser das Schwert und das Brot sah, sprach er: „damit hast du großes Gut gewonnen, mit dem Schwert kannst du ganze Heere schlagen, das Brot aber wird niemals alle.“ Da dachte der Prinz, ohne deine Brüder willst du zum Vater nicht nach Haus kommen und sprach: „lieber Zwerg, kannst du mir nicht sagen, wo meine zwei Brüder sind, die waren früher,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_082.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)