Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 111.jpg

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und meinte, die schönen Waaren seyen mehr werth, als sein Wunderstein und gab ihn hin. Kaum aber hatte er ihn aus den Händen gegeben, da war auch alles Glück dahin und er saß auf einmal wieder in dem verschlossenen Kasten auf dem Fluß mit einem Krug Wasser und einem Laib Brot. Die treuen Thiere, Maus, Affe und Bär, wie sie sein Unglück sahen, kamen wieder und wollten ihm helfen, aber sie konnten nicht einmal das Schloß aufsprengen, weil’s viel fester war, als das erstemal. Da sprach der Bär: „wir müssen den Wunderstein wieder schaffen, oder es ist alles umsonst.“ Weil nun die Kaufleute in dem Schloß noch wohnten, gingen die Thiere miteinander hin, und wie sie nah dabei kamen, sagte der Bär: „Maus geh hin und guck durch’s Schlüsselloch und sieh, was anzufangen ist, du bist klein, dich merkt kein Mensch.“ Die Maus war willig, kam aber wieder und sagte: „es geht nicht, ich hab’ hinein geguckt, der Stein hängt unter dem Spiegel an einen rothem Bändchen und hüben und drüben sitzen ein paar große Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen.“ Da sagten die andern: „geh nur wieder hinein und wart’ bis der Herr im Bett liegt und schläft, dann schleich dich durch ein Loch hinein und kriech’ auf’s Bett und zwick’ ihn an der Nase und beiß ihm seine Haare ab.“ Die Maus ging wieder hinein, und that wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_111.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)