Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 119.jpg

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brachte noch ein siebentes, das war für den armen Müllersbursch, aus der Kutsche aber stieg eine prächtige Prinzessin, und ging in die Mühle hinein und die Prinzessin war das kleine bunte Kätzchen, dem der arme Hans sieben Jahre gedient hatte. Sie fragte den Müller, wo der dritte Mahlbursch, der Kleinknecht, wäre? Da sagte der Müller: „den können wir nicht in die Mühle nehmen, der ist so verrissen und liegt im Gänsestall.“ Da sagte die Prinzessin, sie sollten ihn gleich holen. Also holten sie ihn heraus, und er mußte sein Kittelchen zusammenpacken, um sich zu bedecken, da schnallte der Bediente prächtige Kleider aus, und mußte ihn waschen und anziehen und wie er fertig war, konnte kein König schöner aussehen. Darnach wollte die Prinzessin die Pferde sehen, welche die andern Mahlburschen mitgebracht hatten, eins war blind, das andere lahm. Da ließ sie den Bedienten das siebente Pferd bringen; wie der Müller das sah, sprach er, so eins wär’ ihm noch nicht auf den Hof gekommen; „und das ist für den dritten Mahlbursch“ sagte die Prinzessin. „Da muß er die Mühle haben“ sagte der Müller; die Prinzessin aber sprach, da wär’ sein Pferd, er solle die Mühle auch behalten; und nimmt ihren treuen Hans und setzt ihn in die Kutsche und fährt mit ihm fort. Sie fahren erst nach dem kleinen Häuschen, das er mit dem silbernen Werkzeug gebaut

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_119.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)