Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 198.jpg

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Haus wär’ sein; der Fechtmeister kriegte manchen Hieb, biß aber die Zähne zusammen und ließ sich’s nicht verdrießen, denn er dachte bei sich: „fürchtest du dich vor einem Hieb, so kriegst du das Haus nimmermehr.“ Als nun die gesetzte Zeit herum war, kamen sie zusammen nach Haus, sie wußten aber nicht, wie sie die beste Gelegenheit finden sollten, ihre Kunst zu zeigen, saßen beisammen und rathschlagten. Wie sie so saßen, kam auf einmal ein Haas über’s Feld daher gelaufen. „Ei, sagte der Barbier, der kommt wie gerufen,“ nahm Becken und Seife, schaumte, bis der Haas in die Nähe kam, dann seifte er ihn in vollem Laufe ein und rasirte ihm auch im vollen Laufe ein Stutzbärtchen und dabei schnitt er ihn nicht und that ihm an keinem Haare weh. „Das gefällt mir, sagte der Vater, wenn sich die andern nicht gewaltig angreifen, so ist das Haus dein.“ Es währte nicht lang, so kam ein Herr in einem Wagen daher gerennt in vollem Jagen. „Nun sollt ihr sehen, Vater, was ich kann,“ sprach der Hufschmied, sprang dem Wagen nach, riß dem Pferd, das in einem fort jagte, die vier Hufeisen ab und schlug ihm auch im Jagen vier neue wieder an. „Du bist ein ganzer Kerl, sprach der Vater, du machst deine Sachen so gut, wie dein Bruder, ich weiß nicht, wem ich das Haus geben soll.“ Da sprach der dritte: „Vater, laßt mich auch einmal gewähren,“ und weil es anfing

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_198.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)