Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 220.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


in dem Schloß, das war viel größer, als ihres Vaters Schloß. Weil aber der Alte jammerte, daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg und holten ihn zu sich und hatten zwei Königreiche und lebten in gutem Ehestand.


42.
Die faule Spinnerin.


Auf einem Dorfe lebte ein Mann und eine Frau, und die Frau war so faul, daß sie immer nichts arbeiten wollte und was ihr der Mann zu spinnen gab, das spann sie nicht fertig und was sie auch spann, haspelte sie nicht, sondern ließ alles auf dem Klauel gewickelt liegen. Schalt sie nun der Mann, so war sie mit ihrem Maul doch vornen und sprach: „ei, wie sollt’ ich haspeln, da ich keinen Haspel habe, geh du erst in den Wald und schaff’ mir einen.“ „Wenn’s daran liegt, sagte der Mann, so will ich in den Wald gehen und Haspelholz holen. Da fürchtete sich die Frau, wenn er das Holz hätte, daß er daraus einen Haspel machte und sie da abhaspeln und dann frisch spinnen müßte. Sie besann sich ein Bischen, da kam ihr ein guter Einfall und sie lief dem Manne heimlich nach in den Wald. Wie er nun auf einen Baum gestiegen war, das Holz auszulesen und zu hauen, schlich sie darunter in

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_220.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)