Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 223.jpg

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Der Mann war bei der Hand und wollte nichts versäumen, also stand er eilend auf, so schnell er konnte und ging in die Küche; wie er aber zum Kessel kam und hinein sah, da erblickte er mit Schrecken nichts als einen Klumpen Werg. Da schwieg er mäuschenstill, dachte, er hätt’s versehen und wär’ Schuld daran und ließ in Zukunft die Frau mit Garn und Spinnen immer zufrieden.


43.
Der Löwe und der Frosch.


Es war ein König und eine Königin, die hatten einen Sohn und eine Tochter, die hatten sich herzlich lieb. Der Prinz ging oft auf die Jagd und blieb manchmal lange Zeit draußen im Wald, einmal aber kam er gar nicht wieder. Darüber weinte sich seine Schwester fast blind, endlich, wie sie’s nicht länger aushalten konnte, ging sie fort in den Wald und wollte ihren Bruder suchen. Als sie nun lange Wege gegangen war, konnte sie vor Müdigkeit nicht weiter und wie sie sich umsah, da stand ein Löwe neben ihr, der that ganz freundlich und sah so gut aus. Da setzte sie sich auf seinen Rücken und der Löwe trug sie fort und streichelte sie immer mit seinem Schwanze und kühlte ihr die Backen. Als er

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_223.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)