Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II p 008.jpg

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gehalten, und wir sind fest überzeugt, will man noch jetzt in allen gesegneten Theilen unseres Vaterlandes suchen, es werden auf diesem Wege ungeachtete Schätze sich in ungeglaubte verwandeln und die Wissenschaft von dem Ursprung unserer Poesie gründen helfen. Gerade so ist es mit den vielen Mundarten unserer Sprache, in welchen der größte Theil der Worte und Eigenthümlichkeiten, die man längst für ausgestorben hält, noch unerkannt fortlebt.

Wir wollten indeß durch unsere Sammlung nicht blos der Geschichte der Poesie einen Dienst erweisen, es war zugleich Absicht, daß die Poesie selbst, die darin lebendig ist, wirke: erfreue, wen sie erfreuen kann, und darum auch, daß ein eigentliches Erziehungsbuch daraus werde. Gegen das letztere ist eingewendet worden, daß doch eins und das andere in Verlegenheit setze und für Kinder unpassend oder anstößig sey (wie die Berührung mancher Zustände und Verhältnisse, auch vom Teufel ließ man sie nicht gern etwas böses hören) und Eltern es ihnen geradezu nicht in

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite VIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_p_008.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)