Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II p 010.jpg

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aber findet nicht Böses heraus, sondern nur wie ein schönes Wort sagt: ein Zeugniß unseres Herzens. Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere nach dem Volksglauben Engel damit beleidigen.

Abweichungen, so wie allerlei hierher gehörige Anmerkungen haben wir wieder im Anhang mitgetheilt; wem diese Dinge gleichgültig sind, wird das Ueberschlagen leichter werden, als uns gerade das Uebergehen wäre; sie gehören zum Buch insofern es ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Volksdichtung ist. Alle Abweichungen namentlich erscheinen uns merkwürdiger als denen, welche darin blos Abänderungen oder Entstellungen eines wirklich einmal da gewesenen Urbildes sehen, da es im Gegentheil vielleicht nur Versuche sind, einem im Geist blos vorhandenen, unerschöpflichen, auf mannichfachen Wegen sich zu nähern. Wiederholungen einzelner Sätze, Züge, und Einleitungen sind wie epische Zeilen zu betrachten, die, sobald der Ton sich rührt, der sie anschlägt, immer wiederkehren und eigentlich in einem andern Sinne nicht zu verstehen.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite X. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_p_010.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)