Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 079.jpg

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er hätt den Kriegsmann nie gesehen, durft ihm doch nicht Urlaub geben, dann er forchte, er sammt allem seinen Volk zu todt geschlagen und hernach sein Reich von dem Krieger besessen werde. Suchte Rath und nach langem Hin- und Hergedenken letztlich einen Sinn erfande, vermeinte dadurch des Kriegsmannes (den niemand für einen Schneider schätzte), abzukommen, nach ihm schickte, ihm vorhielt, wie er wohl vernommen, daß er ein gewaltiger starker Kriegsmann wäre, nun hätt er zwei Riesen im Wald, die ihm außermaßen groß Schaden thäten mit rauben, morden, brennen, einem und dem andern, und man könnte ihnen weder mit Waffen noch andern Dingen zukommen, denn sie erschlügen alles; und so er sich unterstehn wollt, die Riesen umzubringen und brächte sie um, so wollt’ er ihm seine Tochter zu einem Weib und sein halb Königreich zu einer Ehsteuer geben, wollt ihm auch hundert Reuter zu Hilf wider die Riesen geben. Der Schneider war wohl zu Muth, daß er sollt eines Königs Tochtermann werden, sprach, er wollt gern die Riesen umbringen, und wohl ohne Hilf der Reuter sie zu tödten wisse. Demnächst zu Wald sich verfügte; die Reuter vor dem Wald warten hieß, hineintrat, von weitem lugte, ob er die Riesen irgend sehen mögte, doch nach langem Suchen sie unter einem Baum schlafend fand und schnarchelten, daß die Aeste an den

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_079.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)