Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 105.jpg

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ab, so saßen sie zu Tisch und nach gehabtem Mahl schliefen sie sich die Haut voll bis den andern Morgen, und das war ein herrlich Leben.


Das Vöglein anderes Tages wollte aus Anstiftung nicht mehr ins Holz, sprechend: es wäre lang genug Knecht gewest, und hätte gleichsam ihr Narr seyn müssen, sie sollten einmal umwechseln und es auf eine andere Weise auch versuchen. Und wie wohl die Maus heftig dafür bate, auch die Bratwurst, so war der Vogel doch Meister, es mußte gewagt seyn, spieleten derowegen und kam das Loos auf die Bratwurst die mußte Holz tragen, die Maus ward Koch, und der Vogel sollte Wasser holen.


Was geschicht? das Bratwürstchen zog fort gen Holz, das Vöglein machte Feuer an, die Maus stellte den Topf zu und erwarteten allein, bis Bratwürstchen heim käme und Holz für den andern Tag brächte. Es blieb aber das Würstlein so lang unterweg daß ihnen beiden nichts guts vorkam, und das Vöglein ein Stück Lufts hinaus entgegen floge. Unfern aber findet es einen Hund am Weg, der das arme Bratwürstlein als freie Beut angetroffen, angepackt und niedergemacht. Das Vöglein beschwerte sich auch dessen als eines offenbaren Raubs sehr gegen den Hund, aber es half kein Wort, denn sprach der Hund, er hätte falsche

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_105.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)