Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 196.jpg

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aber Courage im Leibe und sagte zu seinem Vater: „Vater, ich will auf die Wanderschaft gehen.“ – „Recht, mein Sohn,“ sprach der Alte, nahm eine Stopfnadel und machte am Licht einen Knoten von Siegellack daran: „da hast du auch einen Degen mit auf den Weg.“ Das Schneiderlein zog aus in die Welt und kam zuerst bei einem Meister in die Arbeit, da war ihm aber das Essen nicht gut genug. „Frau Meisterin, wenn sie uns kein besser Essen giebt, sagte der Daumerling, schreib ich morgenfrüh mit Kreide an ihre Hausthüre: „Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelkönig! und gehe fort.“ – „Was willst du wohl, du Hüpferling, sagte die Meisterin, ward bös, ergriff einen Lappen und wollte ihn schlagen, mein Schneiderlein kroch behend unter den Fingerhut, guckte unten hervor und streckte der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob den Fingerhut auf, aber der Daumerling hüpfte in die Lappen und wie die Meisterin die auseinander warf und ihn suchte, machte er sich in den Tischritz: „he! he! Frau Meisterin.“ rief er und steckte den Kopf in die Höhe, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang er immer in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie ihn doch, und jagte ihn zum Haus hinaus.“

Das Schneiderlein wandert und kam in

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_196.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)