Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 218.jpg

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sie auch ihr kleines Kind mit, bei der Arbeit legen sie das draußen hinter die Hecke, da leg du dich daneben, als wenn du es bewachen und da ruhen wolltest; alsdann will ich kommen und das Kind wegnehmen, und du mußt mir nachspringen, was du kannst, und mir es abjagen, dann werden sie glauben, du habest ihr Kind errettet, dadurch wirst du in völlige Gnade kommen und sie werden dirs an nichts fehlen lassen dein Lebelang.“ Das gefiel dem Hund gut und ward, wie es verabredet war, ausgeführt; der Wolf lief ein Stück Wegs, und als ihn der Hund eingeholt hatte, ließ er das Kind fallen, und der Hund trug es seinem Herrn zurück. Da rief der Bauer überlaut: „weil der alte Sultan unser liebes Kind dem Wolf wieder abgejagt hat, soll er leben bleiben und das Gnadenbrod haben. Frau, geh heim und koch ihm einen Weckbrei, den kann er gut hinunterschlucken, und mein Kopfkissen soll er zu seinem Bett haben, so lang er lebt.“ Also hatte es der Hund auf einmal so gut, daß er sichs nicht besser wünschen konnte. Der Wolf kam zu ihm und freute sich, daß es so wohl gelungen war: „du wirst nun auch nichts dagegen haben, und mir behülflich seyn, wenn ich deinem Herrn ein fett Schaf wegholen kann.“ Der Sultan aber war seinem Herrn treu und sagte ihm, was der Wolf im Schilde führe, da

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_218.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)