Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 349.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


unsere Tochter zur Frau geben! So geschah es, und als der Verwalter das hörte, gerieth er in Aerger und sagte: „he, so geschwind gehts nicht, eh ich dir meine Tochter lasse, sollst du mir erst drei Federn vom Vogel Phönix bringen.“

Der Jüngling machte sich auf den Weg nach dem Vogel Phönix, und an derselben Stelle im Wald begegnete ihm wieder derselbe alte Mann und sprach: geh den ganzen Tag weiter fort, Abends wirst du an einen Baum kommen, darauf zwei Tauben sitzen, die werden dir das weitere sagen! Wie er Abends an den Baum kam, saßen zwei Tauben drauf. Die eine Taube sprach: wer da zum Vogel Phönix will, muß gehen den ganzen Tag, so wird er Abends an ein Thor kommen, das ist zugeschlossen. Die andere Taube sprach: unter diesem Baum liegt ein Schlüssel von Gold, der schließt das Thor auf. Da fand er den Schlüssel und schloß das Thor damit auf; hinterm Thor, da saßen zwei Männer, der eine Mann sprach: wer den Vogel Phönix sucht, muß einen großen Weg machen über den hohen Berg, und dann wird er endlich in das Schloß kommen.

Am Abend des dritten Tags langte er endlich im Schloß an, da saß ein weißes Mamsellchen, und sprach: was wollt ihr hier? – Ach, ich will mir gern drei Federn vom Vogel Phönix

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_349.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)