Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 369.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Prinzessin aber die kam nicht und kam nicht, da entdeckte der König endlich daß er einmal in der Noth sie einem Adler versprochen und der werde sie geholt haben. Als aber bei dem König die Traurigkeit ein wenig herum war, fiel ihm das Versprechen des Adlers ein und er ging hinab, und fand auf dem Rasen zwei goldne Eier, jedes einen Centner schwer. Wer Gold hat, ist fromm genug, dachte er, und schlug sich alle schwere Gedanken aus dem Sinn! Da fing das lustige Leben von neuem an, und währte so lang, bis die zwei Centner Gold auch durchgebracht waren, dann kehrte der König wieder ins Waldschloß zurück, und die Prinzessin, die noch übrig war, mußte die Kartoffeln sieden.

Der König wollte keine Hasen im Wald und keine Vögel in der Luft mehr jagen, aber einen Fisch härt er gern gegessen. Da mußte die Prinzessin ein Netz stricken, damit ging er zu einem Teich, der nicht weit von dem Wald lag. Weil ein Nachen darauf war, setzte er sich ein, und warf das Netz, da fing er auf einen Zug eine Menge schöner rothgefleckter Forelien. Wie er aber damit ans Land wollte, stand der Nachen fest und er konnte ihn nicht los kriegen, er mochte sich stellen wie er wollte. Da kam auf einmal ein gewaltiger Wallfisch daher geschnaubt: „was fängst du mir meine Unterthanen weg, das soll dir dein Leben kosten.“ Dabei

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_369.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)