Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 384.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


das eine Söhnlein zu nehmen, zu schlachten und zuzurichten.

„Mit was für einer Brühe?“ fragte der Koch. Mit einer braunen, sprach die alte Königin.

Da ging der Koch in den Keller und sprach: „ach Frau Königin, die alte Frau Königin will haben, ich soll heut Abend Euren einen Sohn schlachten und kochen.“ Da war die junge Königin herzlich betrübt und sagte: ach, wollen wir nicht ein Schweinchen nehmen, das koch doch so, wie sies haben will, und sprich, es wäre mein Kind gewesen.

Der Koch that so und trug das Schweinchen in brauner Brühe auf, „da wäre das Kind,“ und sie aß es auf mit großem Appetit.

Bald darauf dachte die Alte: das Kinderfleisch hat mir so zart geschmeckt, du willst das zweite auch essen, rief den Koch und hieß ihn in den Keller gehen, und den zweiten Sohn schlachten.

„Mit was für einer Brühe soll ich ihn kochen?“ ei, mit einer weißen, sprach die alte Königin.

Der Koch ging hinunter und sagte: ach, die alte Frau Königin hat mich geheißen, daß ich nun auch euer zweites, kleines Söhnlein schlachten und kochen soll. Die junge Königin

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_384.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)