Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1837 V1 269.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mit abgeschnitten würde: endlich ersah er seinen Vortheil, machte sich Luft, und sprang heraus.

In dem Hause aber, wo es ihm so übel ergangen war, wollte das Schneiderlein nicht länger mehr bleiben, sondern begab sich gleich wieder auf die Wanderung. Doch, als es durch ein Feld gieng, kam es einem Fuchs in den Weg, der schnappte es in Gedanken auf. „Ei, Herr Fuchs,“ riefs Schneiderlein, „ich bins ja, der in eurem Hals steckt, laßt mich wieder frei.“ „Du hast recht,“ antwortete der Fuchs, „an dir hab ich doch so viel als nichts; versprichst du mir die Hühner in deines Vaters Hof, so will ich dich loslassen.“ „Von Herzen gern,“ antwortete der Daumerling, „die Hühner sollst du alle haben, das gelobe ich dir.“ Da ließ ihn der Fuchs wieder los, und trug ihn selber heim. Als der Vater sein Söhnlein wieder sah, gab er dem Fuchs gerne die Hühner. „Dafür bring ich dir auch ein schön Stück Geld mit“ sprach der Daumerling zu seinem Vater, und reichte ihm den Kreuzer, den er auf seiner Wanderschaft erworben hatte.

„Warum hat aber der Fuchs die armen Piephühner zu fressen kriegt?“ „Ei, du Narr, deinem Vater wird ja wohl sein Kind lieber seyn als die Hühner auf dem Hof.“

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1837). Göttingen: Dieterich, 1837, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1837_V1_269.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)