Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 114.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bruder nach Osten, der zweite nach Süden auszieht, der dritte aber daheim bleibt. Eine ähnliche Sitte beobachteten die unzufriedenen Norweger, die unter Harald Haarfager ihr Vaterland verließen und nach Island auswanderten. Es ereignete sich oft, daß der Anführer bei der Annäherung an die Insel Setstocker, Säulen, oben mit Thors oder eines andern Gottes Haupt geschmückt die sonst neben dem Obersitze des Hauses standen, über Bord warf und die Stelle, wo sie ans Land trieben, zum Mittelpunkt der Landstrecke wählte, die er sich zueignen wollte. Allein auch aus dem persischen Firdusi läßt sich etwas ähnliches anführen (Görres 1, 136), Sal gieng hin, um die Stellung des Feindes zu ersehen, einen Pfeil schoß der gerade an gegen den Himmel, an drei Orten heftete er Schafte, drei Pfeilesstrahlen trieb er über den Strom, damit sie als Zeichen dienten, dem Heere zum Anlauf und Angriff.


64.
Die Goldgans.

Nach einer Erzählung aus Hessen und einer anderen aus dem Paderbörnischen. Letztere hat folgendes Abweichende, nachdem der Dummling mit dem Männlein sein Essen getheilt, spricht dieses „nun leg dich hin und schlaf ein wenig, wenn du aufwachst, wirst du einen Schlitten finden, vor den ein Vöglein gespannt ist und wenn das „Kifi!“ ruft, so antworte nur „Keifes!“ so wirst du sehen was geschieht“. Da legte sich der Dummling hin, denn er war müd, und als er aufwachte, stand der Schlitten mit dem Vöglein vor ihm, da setzte er sich ein, fuhr fort und kam in eine Stadt. In einem Hause aber lagen drei Mädchen im Fenster, die sahen den Schlitten mit dem Vöglein, und die ältste rief „das Vöglein muß ich haben!“ Aber die jüngste die es auch haben wollte, konnte schneller laufen, kam eher auf die Straße und griff darnach. Das Vöglein rief „Kifi!“ und der Dummling antwortete „Keifes!“ da saß das Mädchen fest an dem Schlitten und konnte sich nicht wieder losmachen und mußte immer nach dem Vöglein greifen. Nun kamen auch die zwei andern Schwestern und blieben fest. Der Dummling fuhr weiter, und sie gelangten an ein Wasser, wo viele Waschweiber standen und wuschen, und als

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)