Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 224.jpg

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heißt meine Geis, Dreibein heißt mein Schwein, Wettermann heißt mein Hahn, Kunterbunt heißt mein Hund, Ehrenwerth heißt mein Pferd, Gutemuh heißt meine Kuh, Guckheraus heißt mein Haus, Schlupfheraus heißt meine Maus, Wohlgethan heißt mein Mann, Sausewind heißt mein Kind, Sammettatz heißt meine Katz, Hüpfinsstroh heißt mein Floh, Leberecht heißt mein Knecht, Spätbetagt heißt meine Magd.“ In einem Lied bei Pröhle Märchen für die Jugend Nr. 57, Unverzagt heißt meine Magd, Leberecht heißt mein Knecht, Schütteling heißt mein Kind, Zeitvertreib heißt mein Weib, Hinundher heißt mein Pferd, Ruhruh heißt meine Kuh, Jägerlein heißt mein Schwein, Trippeltrappel heißt mein Schaf, Langhals heißt meine Gans, Kückelhahn heißt mein Hahn. Aus dem Paderbörnischen mündlich folgendes, „Wie heißt der Wirth?“ „Schmuckelbart, er steht vor’m Spiegel, putzt seinen Bart“. „Die Frau?“ „Juckelpelz, sie steht hinterm Ofen und laust ihren Pelz“. „Der Koch?“ „Smorlilus, er steht in der Küche und rührt sein Mus“. „Der Soldat?“ „Reicherheld, er sitzt im Wirthshaus und hat viel Geld“. „Der Schreiber?“ „Federkiel, der sitzt am Tisch und schreibt nicht viel“. „Der Knecht?“ „Kinkelwurst, er steht im Keller und löscht seinen Durst“. „Die Tochter?“ „Agnes, sie sitzt in der Kammer und macht die Käs“. „Die Magd?“ „Flederwisch, sie steht in der Stube und scheuert den Tisch“. „Der Junge?“ „Galgenstrick, er steht im Stall und streicht sein Vieh“. Schütze im holstein. Idiotikon (2, 117 und 4, 156) führt an „Hebberecht so heet min Knecht, Snakfordan so heet min Man, Tiedvördrief so heet min Wif, Luusebung so heet min Jung“. In den Kinderliedern (Anhang zum Wunderhorn S. 41–43) „Bibberlein heißt mein armes Hühnelein, Entequentlein die Ente, Wackelschwänzlein die Gans, Schmortopf das Schwein, Klipperbein die Ziege, Gutemuh die Kuh, Guckheraus das Haus, Kegelbahn der Mann, Goldenring das Kind, Hatergsagt die Magd, Haberecht der Knecht, Wettermann der Hahn, Hüpfinsstroh der Floh“. Jung Stilling (Jugendleben 1, 62) führt nur eine Zeile an, „Gerberli hieß mein Hüneli“, und ein holländ. Volkslied beginnt „koekeloery heet myn haan, prys heet myn hennetjen.“ Vergl. auch die Östreichischen Lieder von Schottky S. 40. Wenn der Tanhauser (MS. 2, 67) sein Gesinde Zadel, Zweifel, Schade und Unbereit nennt, so ist das schon der Übergang der epischen Namen in die bewußte Allegorie, wie z. B. in dem

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)