Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 06.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wirkung hervor, und manches Hackbrett konnte einem solchen Claviere den Vorzug streitig machen. Daher die Geringschätzung, welche so lange auf dem Forte-Piano ruhte, und der Vorzug, der lange noch dem Clavichorde vor dem Hammer-Clavier, selbst von gebildeten ältern Musikern, gegeben wurde.

Doch bald trat das Forte-Piano aus seiner Kindheit heraus; es ward eine bessere Hammer-Mechanik erfunden und dadurch das Mittel einer reinen Ton-Angabe kennen gelernt, und diese Mechanik immer mehr verbessert, so wie nach und nach auch der Ton immer runder, voller, weicher und klangreicher wurde; man erkannte das Ideal, dem man nachstreben mußte. In dem Grade, als das Instrument sich vervollkommte, folgten Clavier-Compositionen, welche die neuen Vorzüge stets benutzten, so wie auf der andern Seite die steigende Kunst der Tonsetzer und Clavierspieler, und die immer gesteigerten Schwierigkeiten, welche die erstern in ihre Werke gelegt, Anforderungen an das Clavier zur Folge hatten, welchen zu genügen einzelne berühmte Claviermacher mit mehr oder weniger Glück zum Gegenstand ihres Nachdenkens und Fleißes machten. Die Verdienste eines Stein, Schiedmayer (in Nürnberg), Streicher, Walter und Anderer, verdienen unter den ältern teutschen Meistern in dieser Hinsicht eine ehrenvolle Anerkennung. Auch jetzt noch wird von neuern Künstlern rastlos an Vervollkommnung und Ausbildung des Claviers fortgearbeitet. Es ist jedoch noch viel zu thun übrig, und man darf