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395 Memento mori – Merkantilismus 396

Gebiet“ Litauen angegliedert.

Memento mori, „denke ans Sterben“.

Memling, Hans, holl. Maler, um 1433–94; ↑ Taf. Sp. 264.

Memmingen, südwestbayr. St., 14 000 E.

Memnonsäule.

Memnonssäulen, 2 kolossale altägypt. Sitzbilder.

Mémoire, Denkschrift; Memoiren, Memorabilien, Denkwürdigkeiten; Memorandum, Denkschrift, Merkbuch.

Memorial(e), schriftl. Eingabe; Grundbuch der Buchhaltung.

Memphis, alte Hptst. Ägyptens, 525 v. Chr. v. Kambyses zerstört. Ruinen bei Kairo.

Menado, St., im N von Celebes, 24 000 E.

Ménage, Haushalt; sparsame Wirtschaft; Einsatzschüsseln; Gewürzständer.

Menam, Hptfl. in Siam, zum Golf von Siam, 800 km.

Menandros, grch. Dichter (Kom.), 342–290 v. Chr.

Mencken, Henry L., amer. Schriftst. dt. Abstammung, *1880; beißender Spötter über d. Lächerlichkeiten v. USA.

Mende, Clara, geb. Völker, *1869, 1920–28 M. d. R. (Dt. Volksp.).

Mendel, Joh. Gregor, 1822–84, entdeckte Vererbungsregeln (M.sche Regeln).

Mendelejew, Dimitri, russ. Chemiker, 1834–1907; period. System d. Elemente.

Erich Mendelsohn.

Mendelsohn, Erich, moderner Architekt, *1887.

Mendelssohn, Moses, Philosoph d. Aufklärung, 1729–86.

F. Mendelssohn-Bartholdy.

Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Komp., Mitbegr. der mus. Romantik, 1809–47; 1. Wiederaufführung v. Bachs Matthäus-Passion. Oratorien: „Paulus“, „Elias“; Musik zu „Sommernachtstraum“, Symphonien, Kammermusik-, Klavier- u. Orgelwerke, Lieder.

Menden, westfäl. St., bei Iserlohn, 14 000 E.

Mendès, Catulle, frz. Schriftst., 1841–1909, Parnassien.

Mendoza, westargent. St., 62 000 E.

Mendoza, Diego Hurtado de, span. Dichter (Renaissance), um 1503–75.

MenelaosHelena.

Menelik, 1844–1913, seit 1889 Kaiser v. Abessinien.

Menestrel (Minstrel), im MA Spielmann.

Menetekel, drohende Warnung.

Mengede, westfäl. D., am Dortmund-Ems-Kanal, 14 000 E.

Mengs, Anton Raphael, Maler, 1728–79.

Meng-tse (Mencius), chin. Sittenlehrer (Verhältnis zw. Herrscher und Untertanen), 371–289 v. Chr.

Menhirs, unbehauene vorgesch. Steinsäulen.

Meningitis, Gehirnhautentzündung.

Meningokokken, Erreger der Gehirnhautentzündung.

MennigeBlei.

Mennoniten, holländ., schweiz., dt. christl. Sekte; mehrere Sondergruppen; apostolisch verfaßte Gemeinden mit strenger Zucht, Erwachsenentaufe, Ablehnung v. Militärdienst u. Eid.

Menopause, endgült. Stillstand der geschlechtl. Funktionen im weibl. Körper.

Mensa academica, billige Studentenspeisung.

Mensch (↑ Tafel) das geistig höchststehende Lebewesen, gleicht in allen wesentl. Zügen in Bau und Physiologie den Wirbel-, bes. den Säugetieren; mit diesen gemeinsam: doppelter Gelenkhöcker am Hinterhaupt, Bildungsweise des Unterkiefergelenks, Besitz v. 3 Paar Gehörknöchelchen, Behaarung, doppelter Blutkreislauf, warmes Blut, Art der Akkommodation d. Auges u. Ernährung der Neugebornen mit Milch, die in Milchdrüsen gebildet wird. Zoologisch betrachtet stehen dem M.en d. M.enaffen am nächsten; Unterschiede zw. beiden: aufrechter Gang des M.en, Ausbildung seines Fußes u. mächtige Entwicklung des Großhirns. Spezifisch menschlich sind auch starkes Zurückweichen des Gesichtsschädels unter die große Hirnkapsel, schaufelartige Form des Beckens, S-förmige Krümmung der Wirbelsäule, starke Entwicklung der Gesäß-, Schenkel- u. Wadenmuskulatur, schwache Behaarung usw. Die Entwicklungslehre sieht im M.en das Endglied einer langen tier. Ahnenreihe: die Ahnen der M.en haben mit denen der M.enaffen eine gemeinsame Wurzel, beide sind aber in der Entwicklung auseinandergegangen.

MenschenaffenAffen.

Menschenfresserei, bei einigen Naturvölkern verbreitete Sitte, Feinde zu verzehren.

Menschenrassen (↑ Taf. Sp. 440, 441): Europäide (weiße) Hptrasse in Europa u. Vorderasien; Unterrassen: Nordische (Gesicht schmal, Augen blau, Haar blond) in Skandinavien, N-Dtschl. (I, 1); Dinarische (Rundschädel, Augen u. Haare dunkel) in Ostalpen, West- u. Nordbalkan (I, 2); Mittelländische oder Westische (klein, Augen u. Haare dunkel, hellbraun) in den Mittelmeerländern (I, 3); Alpine oder Ostische (Gesicht niedrig, mit „Stumpfnase“, Augen und Haare dunkel, untersetzt) in gebirgigen Gegenden Mitteleuropas (I, 4); Ostbaltische (Gesicht breit mit vorstehenden Backenknochen, Haar blond, Augen grau) in Rußland, Polen, Böhmen, Balkan (I, 5); Vorderasiatische (Nase gebogen, Hinterhaupt „wie abgehackt“) in Kleinasien (I, 6); Orientalische (Langschädel, Haare und Augen dunkel) in Arabien, Persien (I, 7); Ostmediterrane (Langschädel, schlank, dunkel, Haar wellig) in O-Iran und Indien (I, 8–10). Negride (schwarze) Hptrasse (Haar dicht, kraus, schwarz u. schwarzbraun, Augen dunkelbraun); Unterrassen: Bantu- (II, 9, 10) u. Sudanneger (II, 11), Melanesier (II, 16, 17), Pygmäen, Buschmänner (I, 20), Hottentotten. Mongolide (gelbe) Hptrasse; Unterrassen: Haar straff, blauschwarz, Augen dunkelbraun (die eigentlichen, auf N-Asien beschränkten Mongolen, Chinesen [I, 13], Koreaner [I, 16], Japaner [I, 15], Eskimo [I, 19], Indianer [II, 1–8]); Haar dunkelbraun, straff, seltener wellig, Augen braun (Malaien [I, 17]); Haar dunkel, straff, Augen braun, bzw. Haar schlicht, seltener blond, Augen grau (Turktataren, finn.-ugr. Völker). Vorgeschichtl. Rassen. Älteste menschl. Überreste aus dem Diluvium. Tertiärmensch noch unbewiesen. Noch sehr affenähnlich ist der Pithecanthropus erectus (auf Java gefunden). Aus dem Anfang der Eiszeit stammt d. Unterkiefer des Homo Heidelbergensis (Mauer bei Heidelberg; Abb. 1). Zahlreiche Skelette gehören der Zeit des Neanderthal-Menschen an (Ehringsdorf, Gibraltar, Le Moustier, La Chapelle-aux-Saints; Abb. 2). In der Mitte der letzten Eiszeit folgen ihm den heutigen ähnelnde Rassen: a) von Aurignac (klein, schmalgesichtig), b) von Crô-Magnon (groß, breitgesichtig), c) von Grimaldi negerähnlich). Kurzköpfe sind erst nach der Eiszeit nachgewiesen.

Menschewiki („Minimalisten“), die gemäßigte russ. Sozialdemokratie.

Mensendieck-Gymnastik, v. der amer. Ärztin Beß M. Mensendieck (*1869) angegeben.

Mens sana in corpore sano, „Gesunde Seele in gesundem Körper“.

Menstruation, durchschnittlich 4wöchentl. eintretende Blutung aus der Gebärmutter. Als Vorbereitung zur Aufnahme eines befruchteten Eies erfolgt starke Blutzunahme der Gebärmutter; setzt sich ein befrucht. Ei nicht fest, so erfolgt die Blutung.

Mensual, monatlich.

Mensur, Maß, etwas Abgemessenes; Abstand zweier Fechter, auch das Fechten selbst. Bestimmungs-M., vereinbartes, sportl. Fechten der Studenten mit Schlägern. Nichtsportl. M. (Kontrahage), infolge Forderung wegen Beleidigung usw., ausgetragen mit Säbel, Schläger, Degen, Florett, Pistole; strafbar.

Mensuralnoten, die im 13.–17. Jh. gebräuchl. Notenschrift. ↑ Taf. Sp. 424.

Mental, den Geist betr.

Mentalität, geistiger Typus bzw. Denkstil eines Menschen.

Menthol, Hauptbestandteil des Pfefferminzöls; M.stift (Migränestift) gegen Kopfschmerz.

Menton(e), frz. St., Riviera, 23 000 E.

Mentor, Erzieher v. Odysseus’ Sohn Telemachos.

Menu, Speisenfolge; Tischkarte.

Menuett, älterer frz. Tanz.

Menzel, Adolf v., realist. Maler u. Lithograph, 1815–1905; ↑ Taf. II Sp. 376.

Mephisto(pheles), Name des teufl. Begleiters Fausts.

MER = Mitteleuropäisches Reisebüro.

Meran, klimat. Kurort, Südtirol (seit 1919 ital.), 20 000 (dt.) E.

Mercator, Gerh., Neubegr. der wissenschaftl. Kartographie, 1512–94.

Mercier, Désiré, 1851–1926, Erzbischof v. Mecheln, im Weltkrieg Führer im belg. Protest gegen das Dt. Reich.

Merck, Joh. Heinr., Schriftst., 1741–91, Freund Herders u. Goethes.

Mercurius, altröm. Gott des Handels, dem Hermes gleich.

Meredith, George, engl. Schriftst., 1828–1909.

Mereschkowskij, Dmitrij, russ. Schriftst., *1865, hist. Rom.

Mergel, stark tonhalt. Kalkstein od. stark kalkhalt. Ton.

Mergentheim, Bad, württ. St., an der Tauber, 4600 E.

Merian, schweiz. Künstlerfamilie: Matthäus, d. Ä., 1593–1650, Kupferstecher (Städtebilder).

Meridian (Mittags-, Längenkreis), Schnittlinie der Erd- od. Himmelskugel mit der durch einen Ort derselben u. die Erdachse gelegten Ebene.

Meridional, mittägig, südl.

Mérimée, Prosper, 1803–70, realist. frz. Novellist; „Carmen“.

Merinos, Schafrassen, mit feinem, gekräuseltem Haar.

Mérite, Verdienst.

Merkantil, kaufmännisch.

Merkantilismus (Merkantil-, Handelssystem), die auf Unabhängigkeit v. Ausland gerichteten wirtschaftl. Bestrebungen des 16.–18. Jh.: Forderung einer aktiven Handelsbilanz, Förderung des Gewerbes, bes. der Exportind., Erleichterung der Rohstoffeinfuhr, Verbot

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 395–396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0236.jpg&oldid=- (Version vom 24.7.2022)